Seit dem WM-Sommermärchen 2006 ist es nicht mehr wegzudenken, das Fußball schauen in großer Runde. Dass Jogis Mannschaft bei der letzten Weltmeisterschaft in Brasilien den Pokal mit nach Hause gebracht hat, dürfte das Fußball-Fieber in Deutschland weiter befeuert haben. Auch in Würzburg gibt es von Donnerstag, 14. Juni, an, spätestens aber mit dem ersten Spiel der deutschen Nationalelf am Sonntag, 17. Juni, wieder zahlreiche Public-Viewing-Angebote.
Einer der größten Treffpunkte für Fußballfans dürfte wieder die Posthalle am Hauptbahnhof sein. Mit rund 1500 Besuchern rechnet der Betreiber der Veranstaltungshalle, Joachim Schulz. Anders als in den Vorjahren will er nicht gleich die ganze Halle öffnen. "Wir beginnen klein, wenn es dann im Laufe der WM mehr Zuspruch geben sollte, erweitern wir den Bereich." Für bis zu 2000 Personen wolle man so Platz zum Anfeuern und Jubeln schaffen. Neben Stehplätzen soll es in diesem Jahr auch einen Sitzbereich mit Biergarnituren geben. Gezeigt werden alle Spiele mit deutscher Beteiligung.
Fußballschauen unter freiem Himmel
Auch für Fußball-Fans, die die Weltmeisterschaft lieber an der frischen Luft verfolgen möchten, gibt es ausreichend Anlaufstellen in der Stadt. Der Stadtstrand am Ludwigkai bietet laut Geschäftsführer Jochen Würtheim beispielsweise "die beiden größten Leinwände in ganz Unterfranken". Dazu gebe es noch zahlreiche Fernseher auf denen die WM übertragen wird. Mit rund 700 Sitzplätzen zählt der Gastrobetrieb mit Sandstrand am Main sicherlich auch zu den größten Public-Viewing-Anbietern in Würzburg. Darüber hinaus können Fußball-Anhänger auch zahlreiche andere Biergärten besuchen. Von der Goldenen Gans an der Alten Mainbrücke über das Dornheim an der Talavera bis zum Zollhaus Biergarten an der Mergentheimer Straße: Die Auswahl ist groß.
Fanmeile: Sanderstraße
Gefeiert wird natürlich auch wieder in der Fanmeile Würzburgs: der Sanderstraße. An Tagen, an denen Jogis Jungs kicken, können Fans erst das Spiel in einer der zahlreichen Kneipen oder Bars anschauen und sich anschließend - je nachdem wie der Endstand aussieht - draußen zum Singen, Jubeln und Party machen treffen. Außerdem werden im Bereich der Fanmeile sechs zusätzliche Toilettenanlagen aufgestellt. Die Sperrzeit im Freien beginnt an der Sanderstraße um 0.30 Uhr.
Das Bier selbst zapfen
Ein Klassiker unter den Würzburger Public-Viewing-Locations ist der Zaubergarten an der Veitshöchheimerstraße. Bereits zum vierten Mal wird die Fußball-Weltmeisterschaft aus dem Biergarten übertragen. Bei Deutschland-Spielen können sich dort bis zu 500 Fußballjünger über einen Stehplatz freuen. Fast alle anderen Spiele werden auch übertragen, sind aber bestuhlt; dann ist im Zaubergarten Platz für 250 Gäste. Besonderes Angebot an die Fußball-Fans: ein fünf Liter Bierfass zum selbst zapfen. Gerade bei Spielen der deutschen Nationalelf sei viel los und der Weg vom eigenen Platz zur Theke nur schwer möglich, berichtet Zaubergarten-Geschäftsführer Andreas Eder. "Deswegen ist das eigene Bierfass eine beliebte Alternative."
Im Cineworld im Mainfrankenpark gibt es auch in diesem Jahr wieder Fußball im Blockbuster-Format. Alle Spiele mit deutscher Beteiligung werden dort auf der großen Leinwand übertragen, der Eintritt ist frei. Das Cinemaxx an der Veitshöchheimer Straße wird für diese Fußall-Weltmeisterschaft hingegen kein Public Viewing anbieten. „Wir wollen uns voll auf unser Film-Programm konzentrieren“, erklärt Pressesprecherin Ingrid Breul-Husar.
Russische Delikatessen im Fußballtrikot genießen
Mit außergewöhnlichen kulinarischen Angeboten lockt das Standard an der Oberthürstraße. Passend zum WM-Austragungsort Russland, gibt es dort einen sogenannten „Vodka-Pass“. Wenn der Konsum von acht Gläschen der Spirituose auf der Stempelkarte vermerkt wurde, gehen zwei weitere Shots aufs Haus. „Im wahrsten Sinne des Wortes eine Schnapsidee“, sagt Geschäftsführer Patrick Mantel.
Wer sich nicht trinkfest genug fühlt, um dieser Menge an hochprozentigem Alkohol gerecht zu werden, kann auch auf den Kaviar-Burger zurückgreifen, der während der WM in Russland im Standard serviert wird. Es handele sich jedoch um „eher preiswerte“ Fischeier, gibt Mantel zu bedenken. „Da geht es mehr um den Spaß.“ Auf zwei Ebenen finden im Standard bis zu 100 Personen einen Sitzplatz zum Fußballschauen.
Fußball-Muffel willkommen
Für diejenigen, die überhaupt nichts mit Fußball anfangen können, sich aber nicht zu Hause einschließen wollen, bietet das Kult an der Landwehrstraße Zuflucht vor dem Trubel um die Weltmeisterschaft. „Wir haben mit Fußball nichts am Hut“, sagt Geschäftsführerin Kerstin Ahner. Im Kult habe es noch nie Public-Viewing-Veranstaltungen gegeben und das werde sich auch nicht ändern. „Die Leute wissen schon, dass sie hier ihre Ruhe haben. Das funktioniert gut.“