
Die großen Faschingsfeierlichkeiten in Würzburg werfen ihre Schatten voraus und so wurde am vergangenen Wochenende auch im Stadtteil Grombühl das närrische Treiben zelebriert. Geladen hat die Faschingsgilde des KAB St. Josef – Grombühl und viele Leute in bunten Kostümen folgten dem Ruf in den Pfarrsaal an der Josefskirche. Gilden- und Sitzungspräsident Stefan Korb führte durch den Abend und versprach ein vielfältiges Programm für Jung und Alt.
Die Akteurinnen und Akteure der Grombühler Faschingsgilde waren auch eine wichtige Säule des Abends. Den Auftakt machten mit den Crazy Kids direkt die jüngsten des Vereins und überzeugten mit einer Tanzeinlage mit Bauarbeiter-Thema das Publikum. Klassischer Gardetanz wurden dann von der Teenie-Garde präsentiert.
Ein erstes emotionales Highlight stellte der Auftritt des vereinseigenen Tanzpaares dar. Pascal und Melanie Seitz sind nämlich ein ganz besonderes Tanzpaar und das liegt nicht ausschließlich daran, dass die beiden auch abseits der Bühne als Ehepaar perfekt miteinander harmonieren. Besonders ist auch die Gehbehinderung, mit der Melanie Seitz zu kämpfen hat, was dem ungeübtem Auge während der Performance allerdings überhaupt nicht auffiel.
Tränen zum Abschied
Im Anschluss wandte sich das Paar an das Publikum. So viel Spaß ihnen das Tanzen auch mache, sei es nun an der Zeit, als Aktive zurückzutreten. "Melanie hat im Training immer tapfer durchgezogen, aber die Schmerzen kamen dann in den darauffolgenden Tagen. Wir wollen jetzt aufhören, wenn es am schönsten ist", verkündete Pascal Seitz, während seine Partnerin bereits mit den Tränen kämpfte. Auch die Trainerin der beiden, Carina Walch, übermannten die Emotionen und die Bilder auf der Bühne bewegten wirklich jeden im Saal.

Erfreulicherweise bleiben jedoch beide dem Verein als Trainerin und Trainer erhalten. Und weil ein Auftritt an diesem Abend scheinbar noch nicht genug war, zeigten sich später am Abend sowohl Pascal als auch Melanie noch als Teil der Schautanzgruppe, die unter dem Motto "Party in Ägypten" den Zuschauer bzw. die Zuschauerin ins Zeitalten der Pyramiden und Pharaonen katapultierte.
Einer der beiden Gastvereine waren die Faschingsfreunde Oberaltertheim. Deren Purzelgarde hüpfte in knallgrünen Kostümen auf den Spuren des Grimm'schen Froschkönigs und die Schautanzgruppe zeigte akrobatisch, wie man Liebe im Chemie-Labor herstellt. Ebenfalls eine wichtige Stütze des Programms präsentierte der Faschingsclub aus Thüngersheim. Mit im Gepäck hatte man als Schautanz eine Reise durch die Musikgeschichte. Angefangen in der 70er-Disco-Zeit ging es zügig durch die Jahrzehnte bis man abschließend bei jüngst erfolgreichen Chart-Hits angekommen war.
Närrischer Dreikampf
Neben stimmungsvollem Tanz kam auch die Wortakrobatik der Büttenrednerinnen und Büttenredner nicht zu kurz. Michaela Müller bot einen politischen Themenbezug und keine Partei blieb von ihrer spitzen Zunge verschont. Ob Klimaschutz, Bauernproteste oder Chaos bei der Deutschen Bahn, zu jedem Thema fand sie viele pointierte Sticheleien. Pascal Seitz komplettierte nach dem Paartanz und Schautanz seinen persönlichen närrischen Dreikampf in der Bütt und erzählte von den Eskapaden eines klassischen Ballermann-Trips. Bemerkenswerterweise hat er sich erst wenige Tage zuvor dazu entschieden bei der Prunksitzung als Redner sein Debüt zu geben.
Zu den weiteren hochkarätigen Acts gehörten die Unforgettables aus Zellingen, ein Männerballett, das trotz des gehobenem Durchschnittsalters von gut 50 Jahren eine stimmungsvolle Choreographie zum besten gab. Und die Twirling Stars aus Gerolzhofen sorgten mit ihrer spektakulären Show nicht nur für tolle Bilder durch ihre Neonlichter im abgedunkelten Saal, sondern auch für eine kurze Schrecksekunde als das Feuer einer Fackel auf einen Vorhang an der Bühne übersprang. Geistesgegenwärtig löschte man den kleinen Brand mit einem Glas Wasser.
Im Rahmen der Sitzung wurden zudem noch einige verdiente Mitglieder des Vereins geehrt. Claudia und Martin Graf erhielten den Verdienstorden des Fastnachtverbands, Matthias Körber und Steffen Gaul den Verdienstorden des BDK in Silber und Pascal und Melanie Seitz den Verbandsorden.