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Veitshöchheim
Prozess in Würzburg: Angeklagter schoss mit Armbrust und löste Explosion aus
Der Mann soll auf die Garage eines Nachbarn geschossen und danach in seiner Wohnung eine Verpuffung ausgelöst haben. Droht ihm nun Gefängnis oder ein Klinikaufenthalt?
Mitte Dezember 2020 kam es in einer Würzburger Landkreisgemeinde zu einer Explosion in einem Wohnhaus. Der verdächtige Bewohner kam daraufhin in die Psychiatrie - und muss sich nun vor Gericht verantworten.
Foto: SymbolOliver Berg , dpa | Mitte Dezember 2020 kam es in einer Würzburger Landkreisgemeinde zu einer Explosion in einem Wohnhaus. Der verdächtige Bewohner kam daraufhin in die Psychiatrie - und muss sich nun vor Gericht verantworten.
Manfred Schweidler
 |  aktualisiert: 09.02.2024 04:57 Uhr

Wegen "Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion" sitzt am Freitag ein Mann aus dem Landkreis Würzburg auf der Anklagebank. Er soll im Dezember 2020 Nachbarn mit einer Armbrust bedroht und im Anschluss eine Verpuffung in seiner Wohnung ausgelöst haben.

Bei dem Prozess am Landgericht Würzburg geht es weniger darum, den Angeklagten zur Verantwortung zu ziehen - vielmehr soll verhindert werden, dass der psychisch offenbar angeschlagene Mann sich und andere erneut gefährdet. Der Angeklagte wurde bereits vorläufig in einem Krankenhaus untergebracht - und er könnte dort mit einer gerichtlichen Entscheidung dauerhaft bleiben.

Nachbar entdeckte Einschussloch eines Pfeils in seiner Garage

Verteidiger Hanjo Schrepfer ist jedoch anderer Auffassung: "Durch die bisherige Behandlung meines Mandanten in einer psychiatrischen Einrichtung halte ich diesen für psychisch ausreichend stabilisiert, um eine ambulante psychiatrische Weiterbehandlung nunmehr verantworten zu können."

Sein Mandant löste im Dezember 2020 einen dramatischen Polizeieinsatz aus: Ein Nachbar des Mannes hatte die Polizei alarmiert, weil er an seinem Garagentor den Einschuss eines Armbrustpfeils entdeckt hatte.

Laut Polizeisprecher Philipp Hümmer erhielt eine Streife vor Ort dann auch schnell Hinweise auf den mutmaßlichen Schützen. Die Beamten hätten sich zu der nahegelegenen Wohnung des Mannes in dem sonst unbewohnten Mehrfamilienhaus begeben und ihn dort auf dem Balkon angetroffen. "Bis auf die Balkontüre war die Wohnung da bereits komplett verbarrikadiert", so der Polizeisprecher.

Angeklagter hatte Benzin in seine Badewanne geschüttet und entzündet

Nach einem kurzen Wortwechsel mit der Polizei sei der Mann in die Wohnung gegangen, habe die Balkontür geschlossen und den Rollladen herabgelassen. "Nach etwa einer Minute ist es dann in der Wohnung zu einer Verpuffung gekommen, die die Fenster zerbersten ließ und die Rollläden nach außen drückte", berichtet Hümmer. Offenbar hatte der Mann Benzin in seine Badewanne geschüttet und entzündet. Der Angeklagte habe dann versucht, durch ein Fenster zu flüchten. Er sei jedoch von einer Streife gestoppt worden. Dabei hätten die Beamten auch einen Warnschuss abgegeben. 

Der damals offensichtlich psychisch belastete Mann wurde daraufhin auf Anordnung des Landratsamtes in ein Bezirkskrankenhaus gebracht. Über seine Zukunft soll am Freitag ab neun Uhr das Würzburger Landgericht entscheiden.

 
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