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Würzburg
Protestcamp in Würzburg: Evakuierung der EU-Flüchtlingslager gefordert
Ein ungewöhnliches Bild auf dem Unteren Markt in Würzburg: Warum dort am Wochenende Menschen in Zelten übernachtet haben und welcher Protest damit verbunden ist.
Mit einem Zeltlager auf dem Unteren Markt in Würzburg machen Mitglieder der Organisiationen Seebrücke Würzburg, Mehr als 16a und Fridays for Future auf  'menschenverachtende' Bedingungen in EU-Flüchtlingslagern aufmerksam. 
Foto: Patty Varasano | Mit einem Zeltlager auf dem Unteren Markt in Würzburg machen Mitglieder der Organisiationen Seebrücke Würzburg, Mehr als 16a und Fridays for Future auf  "menschenverachtende" Bedingungen in EU-Flüchtlingslagern ...
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:45 Uhr

Ein kleines Zeltlager, zahlreiche Redebeiträge und Informationen über die Situation von geflüchteten Menschen an den europäischen Außengrenzen: Mit einem Protestcamp auf dem Unteren Markt hat sich ein Bündnis der Organisationen Seebrücke Würzburg, Mehr als 16a und Fridays for Future an diesem Wochenende an der bundesweiten Aktion der Initiative "EvacEUate", die eine sofortige Evakuierung der Flüchtlingslager in Griechenland und Bosnien fordert, beteiligt.

In den Lagern in Moria und Bihac "werden Geflüchtete unter menschenverachtenden Bedingungen ohne ausreichenden Zugang zu Nahrung, sanitären Anlagen und medizinischer Versorgung und ohne die realistische Möglichkeit von Kontakt zur Außenwelt gefangen gehalten", betonte Eva Gräber als Sprecherin der Seebrücke beim Start des Camps am Samstag. Bis Sonntagabend wollten die Aktivistinnen und Aktivisten auf dem Marktplatz bleiben und in zahlreichen Redebeiträgen und Vorträgen den Menschen in den Flüchtlingslagern eine Stimme geben.

Zustände in Flüchtlingslagern seien politisches Kalkül 

Sie wollen auch die Nacht in den Zelten verbringen. Im Auflagenbescheid der Stadt sind bis zu 50 Personen und zehn Zelte zugelassen, in einem Zelt dürfen sich aufgrund der aktuellen Corona-Kontaktbeschränkungen nur Personen aus einem Hausstand aufhalten.

Mit Plakaten an ihren Zelten machen die Teilnehmer des Protestcamps auf die Zustände in den Flüchtlingslagern aufmerksam. 
Foto: Patty Varasano | Mit Plakaten an ihren Zelten machen die Teilnehmer des Protestcamps auf die Zustände in den Flüchtlingslagern aufmerksam. 

Die Teilnehmer kritisieren die Zustände in den Flüchtlingslagern als politisches Kalkül: Um Menschen von der Flucht nach Europa abzuhalten, nehme die EU "das Leid in den überfüllten Lagern in Kauf und tritt die Menschenrechte mit Füßen", betonte Gräber. Zu den Forderungen der drei Gruppen gehören eine menschenwürdige Unterbringung und eine sichere Bleibeperspektive für Geflüchtete sowie ein Ende der Kriminalisierung von Seenotrettern.

 
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  • Franzjosef
    @Albatros, du hast da vollkommen recht. Die Schleppervereine sollen doch für die Migranten sorgen, die sie nach Europa gebracht haben.
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  • Franzjosef
    Der Verein Seebrücke soll doch auf dem Paradeplatz ein Zeltlager für die Migranten aufbauen, dann können sie die direkt versorgen, mit allem was die benötigen. Sie haben ja auch die Leute angebracht.
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  • Franken48
    Gerettete Flüchtlinge, haben in der EU nichts zu suchen. Bei uns schon gar nicht.
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  • Albatros
    So steht auf einem Plakat: "Wir wissen nicht ob wir noch Menschen sind. Sie haben aus uns Tiere gemacht". Genau nach diesem Prinzip wird Flüchtlingspolitik betrieben, die Aufnahmeländer (bevorzugt Deutschland, dank seines großzügigen Sozialleistungen) sind schuld, dass die Menschen fliehen müssen. Wir sind auch für die Schlepperbanden und die maroden Verhältnisse in den Heimatländern der Flüchtlinge verantwortlich. Und wenn Flüchtlinge im Mittelmeer ertrinken, dann sind wir auch dafür verantwortlich. Wir haben zwar mehr als 4 Mio. Flüchtlinge aufgenommen, wovon ein Großteil von Sozialhilfe lebt, aber Linke und Grüne werden uns erklären, dass wir noch viel mehr Platz haben. Und wenn wir das nicht wollen, dann wird man uns die grausame Vergangenheit unserer Vorfahren um die Ohren hauen, das hilft immer. Ich freue mich schon auf eine grün-linke Regierung, dann wird man in diesem Land viel besser leben können als bisher.
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  • SchmidJosef@t-online.de
    Uff.

    An diesen 931 Zeichen ist so viel falsch, dass dringend eine Ergänzung fällig ist:


    „Qu'ils mangent de la brioche.“
    Wenn sie kein Brot haben, …
    „So sollen sie Kuchen essen.“


    Ob Maria Antonia von Österreich, verheiratet mit Louis XVI und besser bekannt als Marie-Antoinette, Königin von Frankreich, diesen Satz tatsächlich gesagt hat, ist ohne Belang.

    Das wegen Missernten hungrige Volk bettelte um Brot – und begann, gegen die maßlosen Abgaben an den Adel zu protestieren.
    Die Mächtigen in Versailles haben sich darüber in obszöner Arroganz lustig gemacht.
    Marie-Antoinette beendete ihr luxuriöses Leben im Oktober 1793 auf der Guillotine.

    Wer heute Kriegsflüchtlinge als Wirtschaftsmigranten verspottet, tut das in der Annahme, für alle Zeit das bessere Ende für sich zu behalten.
    Welch peinliche Hybris.
    .

    Jede Zeit hat ihre Irrtümer.
    Aber nicht alle Irrtümer sind so fadenscheinig und so fatal, wie die Annahme der Mächtigen, sie könnten das Unglück der Ohnmächtigen ignorieren.
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  • Albatros
    @Josef_Schmid, wenn Sie schon den Intellektuellen geben wollen, dann sollten Sie auch wissen was und wen Sie zitieren. "Wenn Sie kein Brot haben, so sollen sie Kuchen essen" findet sich in den Memoiren des Philosophen Jean-Jacques Rousseau, es gilt als geschichtlich belegt, dass Marie-Antoinette diesen Satz nie gesagt hat; so viel dazu. Weiterhin schreiben Sie: "Wer heute Kriegsflüchtlinge als Wirtschaftsmigranten verspottet, tut das in der Annahme, für alle Zeit das bessere Ende für sich zu behalten". Seit wann ist in den Maghreb-Staaten (Algerien, Marokko und Tunesien) Krieg? Josef_Schmitt, Pauschalierungen haben selten Wahrheitsgehalt noch dienen sie der Sache. Die weltweite Flüchtlingswelle gilt es differenzierter zu betrachten, dies mag unmenschlich erscheinen. In Peter Scholl-Latours Aussage, "Wer halb Kalkutta aufnimmt, rettet nicht Kalkutta, sondern der wird selbst Kalkutta" steckt sehr viel Wahrheit, auch wenn es einigen nicht gefällt.
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  • SchmidJosef@t-online.de
    Wer sagt, dass wir "halb Kalkutta" aufnehmen sollen?

    Mit dieser Absurdität soll nur von der eigenen Bequemlichkeit abgelenkt und die im Namen der Menschlichkeit dringend gebotene Nothilfe für unmöglich erklärt werden.
    .

    Es sind unsere Waffenlieferungen und es sind unsere Ölmilliarden, mit denen Kriege geführt werden.
    Es ist die von uns verursachte Klimaerhitzung, die Millionen von Menschen ihrer Lebensgrundlage beraubt und zur Flucht zwingt.
    Es ist die von uns dominierte, asymmetrische Weltwirtschaftsordnung, die unseren Reichtum ermöglicht, indem andere Staaten ausgebeutet und in den Ruin getrieben werden.
    .

    Wie Marie-Antoinette ihre Arroganz genau zum Ausdruck gebracht hat, ist ohne Belang.
    Die von Rousseau gewählte Formulierung trifft jedoch den Kern der Sache:

    Die Königin hatte keine Ahnung, in welchem Elend ein großer Teil der Menschen unter ihrer Verantwortung darben musste.
    Und sie hatte kein Interesse zu verstehen, wie groß ihr eigenes Verschulden an deren Elend ist.
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  • zeitzeuge
    Die Flüchtlingslager sollten geräumt werden. Bringt sie in ihre Heimat zurück.
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  • SchmidJosef@t-online.de
    Für die Menschen aus Syrien, Irak, Eritrea, Afghanistan, ...
    ... und viele andere, deren "Heimatstaat" längst von Krieg und Gewaltherrschaft zerstört ist,
    gibt es keine Heimat mehr.

    Die Region in der sie aufgewachsen sind und einst gelebt haben, ist nur noch "Heimat" für militärisch-räuberisch agierende Banden und diverse Geheimdienste, die für demonstrative Brutalität bezahlt werden.

    "Bringt sie in ihre Heimat zurück." bedeutet für sie: "Vergesst die AEMR!"
    https://unric.org/de/allgemeine-erklaerung-menschenrechte/

    Art. 1
    Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen.
    Art. 2
    Jeder hat Anspruch auf alle in dieser Erklärung verkündeten Rechte und Freiheiten, ohne irgendeinen Unterschied, etwa nach Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer oder sonstiger Anschauung, nationaler oder sozialer Herkunft, Vermögen, Geburt oder sonstigem Stand.
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  • SchmidJosef@t-online.de
    Diese Menschen haben darauf gehofft, dass unser Bekenntniss zu Menschenrechten nicht nur Schönwettergeschwätz ist.

    Für viele von ihnen ist der Satz "Bringt sie in ihre Heimat zurück." gleichbedeutend mit
    "Bringt sie um."
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  • Franken48
    Wir haben einen Hinweis zu Ihrem Kommentar: Sie dürfen über Flüchtlinge schreiben, so lange Sie sich dabei an die Netiquette halten (und z.B. nicht verallgemeinern).
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