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Prosselsheim
Prosselsheimer bleiben trotz knapper Kassen schuldenfrei
Noch unklar ist, was für die Wiederbelebung der Mainschleifenbahn finanziell auf die Gemeinde Prosselsheim zukommt.
Foto: Irene Konrad | Noch unklar ist, was für die Wiederbelebung der Mainschleifenbahn finanziell auf die Gemeinde Prosselsheim zukommt.
Irene Konrad
 |  aktualisiert: 23.03.2025 02:28 Uhr

Zügig und mit nur wenigen Wortmeldungen verabschiedete der Gemeinderat in Prosselsheim die Haushaltssatzung und den Haushaltsplan 2025. Er umfasst ein Volumen von knapp 3,98 Millionen Euro. Davon entfallen 3,27 Millionen auf den Verwaltungshaushalt und rund 709.000 Euro auf den Vermögenshaushalt. Kämmerin Anja Friedrich von der Verwaltungsgemeinschaft Estenfeld hatte den Haushalt nach Vorbesprechungen in den letzten Sitzungen erstellt.

Vor der Beschlussfassung erläuterte sie einige Zahlen auf der Einnahme- und Ausgabeseite genauer. Die größten Einnahmepositionen würden sich aus den Steuern von erwartet 1,82 Millionen Euro ergeben. Dazu zählt die Einkommensteuer mit 873.000 Euro, die Gewerbesteuer (340 Prozent) mit 14.000 Euro und die Grundsteuer A (350 Prozent) und B (330 Prozent) mit zusammen knapp 170.000 Euro.

Auf der Ausgabenseite schlagen die Personalkosten mit gut 927.000 Euro, der Unterhalt der Gebäude und Anlagen mit 344.000 Euro oder die Umlage an die Verwaltungsgemeinschaft mit 239.000 Euro zu Buche. Für die Kreisumlage hat Kämmerin Friedrich 49 Prozent angenommen. Das würde für die Prosselsheimer Gemeinde 668.000 Euro kosten. Der Haushalt des Landkreises Würzburg ist noch nicht verabschiedet worden.

Es warten große Aufgaben

"Wir müssen in den nächsten Sitzungen die Zahlen genau und im Detail anschauen und überlegen, wo wir sparen können", mahnte die Kämmerin. Auf die Gemeinde würden große Aufgaben zukommen und der Haushaltsplan 2025 weise ein Minus von 51.500 Euro auf. In den Rücklagen würden nur noch knapp 475.000 Euro verbleiben. Glücklicherweise sei die Gemeinde noch schuldenfrei.

Gut 540.000 Euro hat die Kämmerin im laufenden Jahr für Baumaßnahmen eingestellt. Dazu gehören Planungskosten für das neue Feuerwehrgerätehaus in Höhe von 150.000 Euro, die Optimierung der Kläranlage mit 110.000 Euro und Kosten für die Umgehungsstraße und die Mainschleifenbahn mit jeweils 50.000 Euro.

Dass die Kläranlage weiterhin Sorgen und Kosten verursacht, darüber schüttelten Gemeinderäte frustriert den Kopf. Im Moment schlägt die Klappe beim Regenüberlaufbecken zu oft ab. Das Wasserwirtschaftsamt vermutet, dass das Becken zu klein ist. Aber die Gemeinde will zunächst prüfen, ob die Klappe selbst einen technischen Defekt hat. In den vergangenen zehn Jahren hat die Ertüchtigung der Kläranlage schon viel Geld gekostet. Derzeit wartet die Gemeinde auf die wasserrechtliche Erlaubnis für die nächsten 20 Jahre.

Stellenplan beschlossen

Neben dem Haushalt beschlossen der Gemeinderat den Stellenplan, die Schulden- und Rücklagenübersicht sowie das Investitionsprogramm für die nächsten drei Jahre. Dabei sind die höchsten Posten der Neubau des Feuerwehrgerätehauses am Ortsausgang Richtung Neusetz, der Glasfaserausbau in Püssensheim und Seligenstadt, der Neubau der Siedlungsstraße in Seligenstadt und die Sanierung von Kanälen.

Für die Fortschreibung der Pläne zur Verlegung der Staatsstraße 2260 in den Osten von Prosselsheim als Ortsumgehung fasste der Gemeinderat Beschlüsse zu den Tekturplänen der Regierung von Unterfranken. Sie betrafen insbesondere Ausgleichs- und Schutzflächen für Fledermäuse und Feldhamster. Johannes Keller von der Bauabteilung der Verwaltungsgemeinschaft Estenfeld erläuterte diesen Sachstand sowie die geplante Änderung des Regionalplans im Hinblick auf die Windenergie.

Bürgermeisterin Birgit Börger informierte darüber, dass elf der 31 Bauplätze im Neubaugebiet Sonnenweg noch frei sind. 13 sind verkauft, für einen gibt es einen Notartermin und sechs sind reserviert. Das Minus für die Erschließung sei von 2,1 Millionen Euro zum Jahresende 2023 auf aktuell 591.000 Euro gefallen.

Das derzeitige Feuerwehrhaus in Prosselsheim. Die Gemeinde will an einer anderen Stelle neu bauen. Im Haushalt 2025 sind 150.000 Euro für die Planung eingestellt. 
Foto: Irene Konrad | Das derzeitige Feuerwehrhaus in Prosselsheim. Die Gemeinde will an einer anderen Stelle neu bauen. Im Haushalt 2025 sind 150.000 Euro für die Planung eingestellt. 
 
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Kommentare
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  • Richard Öchsner
    Das große Schweigen der Gemeinderatsmitglieder zu diesem katastrophalen Haushaltsplan ist schon sehr verwunderlich. Keinerlei Wille zum Sparen zu erkennen und einstimmig beschlossen. Anscheinend ist man der Meinung für das letzte Regierungsjahr wird das nochmal guttun. Die Suppe dürfen dann später andere auslöffeln. Bezüglich der Verpflichtungen zur Ortsumgehung, Mainschleifenbahn, etc. manövriert man sich in eine Sackgasse aus der es kein Entrinnen mehr gibt. Die Zeche zahlt dann der Bürger. Die Aussagen der Bürgermeisterin zur finanziellen Situation bezüglich der Neubaugebietes sind Wunschvorstellungen und völlig unglaubwürdig.
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