Die erste Maßnahme der im Frühjahr 2019 angeordneten Dorferneuerung der "Teilnehmergemeinschaft Prosselsheim 5" dient der Natur und der Erholung. Seit zwei Jahren planen die Prosselsheimer in Zusammenarbeit mit dem Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) auf der Schlosswiese ein Naherholungsgebiet.
Zusammen mit Stefan Mehlig und Felix Papst vom ALE stellte Diplomingenieur Joachim Kaiser vom Büro Kaiser, Juritza und Partner in Würzburg dem Gemeinderat die überarbeiteten Pläne vor. Sie sind den Ratsmitgliedern weitgehend bekannt. Auch die Dorfbevölkerung hatte im November letzten Jahres die Möglichkeit, Rückmeldungen und Vorschläge zu machen. Zudem ist ein Vorentwurf auf der Homepage der Gemeinde einsehbar.
Ein Bereich am Dettelbach soll renaturiert werden
Bei der Beteiligung der Öffentlichkeit im November wurde laut Stefan Mehlig "rege diskutiert". Mittlerweile hätten die Planer "konstruktiv und mit verschiedenen Behörden Vorabstimmungen gemacht" und genauere Kosten ermittelt. Zudem habe es Ortstermine mit Behördenvertretern gegeben. Ein Bereich am Dettelbach soll renaturiert werden. Das wird über das Wasserwirtschaftsamt mit 90 Prozent gefördert. Für diesen Bereich mit der Ausweitung des Dettelbachs müsse die Gemeinde die Bauträgerschaft übernehmen. Planer Kaiser rechnet mit 100.000 Euro Gesamtkosten, bei einer Förderung von 90.000 Euro.
Für die restlichen Maßnahmen zur Neugestaltung der Schlosswiese sei die Teilnehmergemeinschaft "Prosselsheim 5" der Bauträger. Landschaftsplaner Kaiser sprach Spazierwege, die Verbreiterung einer Treppe im nördlichen Bereich, hübsche Sitzgelegenheiten beim Storchenbrünnle und einem Bildstock, die Anbindung an den öffentlichen Spielplatz, ein neues Brückengeländer oder eine Wasserpumpe mit Schwengel an.
Der Platz soll künftig vielseitig nutzbar sein
Freuen können sich die Prosselsheimer besonders auf die Neugestaltung der Fläche direkt hinter dem Rathaus. Der Würzburger Hofarchitekt Balthasar Neumann hatte das Gebäude der früheren Amtskellerei mit ihrem Mansardenwalmdach entworfen. Der Platz hinter dem Haus wird mithilfe einer Stützmauer neu gestaltet. Er wird der Hauptzugang zum künftigen Erholungsgebiet Schlosswiese. Insgesamt soll der Platz künftig vielseitig nutzbar sein, beispielsweise als Festplatz sowie mit charmanten Ruheflächen.
Aktuell liegen die Kostenschätzungen für die Gesamtmaßnahme Schlosswiese bei 525.000 Euro. Das ist zwar etwas mehr als die ursprüngliche angedachten Zahlen, aber wegen der zusätzlich generierten Fördergelder aufgrund der Renaturierung des Dettelbachs bleibe die Maßnahme der Teilnehmergemeinschaft im Kostenrahmen. "Die Pläne für die Schlosswiese sind vom Gesamtbild her sehr gelungen", bedankte sich Bürgermeisterin Birgit Börger bei den Projektentwicklern. Nun stehen die Entwurfsplanung und die Genehmigungsplanung an.
"Wir haben eine schöne, gute und ungewöhnliche Maßnahme zum Start der Dorferneuerung", befand Landschaftsplaner Joachim Kaiser. Wie hoch die Zuschüsse dafür ausfallen werden, sei noch nicht entschieden. Er rechne jedoch damit, dass die Gemeinde rund 50 Prozent zu übernehmen habe.