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Würzburg
Professor Werner Strik gestorben
Professor Dr. Werner Strik, ehemaliger ärztlicher Direktor der Missionsärztlichen Klinik, ist gestorben.
Foto: Martin Strik | Professor Dr. Werner Strik, ehemaliger ärztlicher Direktor der Missionsärztlichen Klinik, ist gestorben.
Bearbeitet von Lena Berger
 |  aktualisiert: 15.01.2021 02:15 Uhr

Professor Dr. Werner Strik, langjähriger Chefarzt für Innere Medizin und ärztlicher Direktor der Missionsärztlichen Klinik, ist am Sonntag, 10. Januar gestorben, teilt seine Familie mit.

Geboren 1930 in Mährisch Rothwasser im Sudetenland, in der damaligen Tschechoslowakei, gelangte er durch Flucht und Vertreibung 1946 nach Hofheim (Landkreis Haßberge) und 1949 zum Studium nach Würzburg, wo er seine zweite Heimat fand.

Nach seinem Studium in Würzburg, Innsbruck und Heidelberg begann er seine ärztliche Tätigkeit am Würzburger Universitätsklinikum. Im Anschluss an seine Medizinalassistentenzeit in der Pathologie und Chirurgie fand er seine Berufung für die Innere Medizin. Seine Ausbildung erhielt er in der damaligen Medizinischen Poliklinik unter Professor Franke, wo er sich auch 1967 habilitierte.

Bereits Anfang der siebziger Jahre begann er eine Konsiliararzttätigkeit an der Missionsärztlichen Klinik und wechselte 1973, nach Erhalt seiner außerplanmäßigen Professur, als Chefarzt dorthin. In den folgenden Jahren, später auch als langjähriger ärztlicher Direktor der Gesamtklinik, entwickelte er diese medizinisch und strukturell zu einer überregional respektierten Einrichtung. Dabei war ihm neben seinem hohen fachlichen Anspruch die menschliche Fürsorge für die ihm anvertrauten Patienten ein höchstes Gut. Beides gab er auch als begeisterter Lehrer seinen Schülern weiter.

Nach seiner Pensionierung 1995 widmete er sich seinem zweiten großen Lebensthema, seiner Heimat, dem Schönhengstgau. Gemeinsam mit seiner Frau Margarete, ebenfalls ein Kind dieser Gegend, setzten sie sich für die Aufarbeitung der auch nach Jahrzehnten noch vorhandenen tiefen Wunden zwischen den sudetendeutschen und den tschechischen Bewohnern und deren Versöhnung ein. Beide erhielten dafür das Bundesverdienstkreuz.

Wie überzeugend er in seiner beruflichen Hingabe war, zeigt sich nicht nur an vielen erfolgreichen Schülern, auch in der eigenen Familie wählten seine vier Kinder mit Überzeugung diesen Weg, in der direkten Linie versammeln sich inzwischen 14 Ärzte verschiedenster Fachrichtungen.

Bis zuletzt nahm Werner Strik mit wachem Geist an den Geschehnissen teil. Am Sonntag verstarb er an den Folgen einer Coronainfektion, fürsorglich betreut in der Missionsärztlichen Klinik.

 
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