
Aus der Schweiz nach Würzburg: Seit Anfang Oktober ist Prof. Dr. Sebastian Walther neuer Direktor der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am Universitätsklinikum Würzburg (UKW). Er folgt auf Prof. Dr. Jürgen Deckert und wechselt vom Universitätsklinikum Bern nach Würzburg. Das teilt das Universitätsklinikum in einem Schreiben mit, dem folgende Informationen entnommen sind.
"Die Würzburger Klinik ist sehr gut aufgestellt und verfügt über ein breites Behandlungsangebot, sowohl stationär als auch ambulant. Zudem gibt es zahlreiche Anknüpfungspunkte für Forschungsprojekte in der Universitätsmedizin Würzburg, speziell natürlich unter dem Dach des Würzburger Zentrums für psychische Gesundheit (ZEP). Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe und den Start in Würzburg", betont der 47-jährige Walther. Die Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des UKW behandelt jährlich multiprofessionell etwa 3000 Patientinnen und Patienten und verfügt über verschiedene Schwerpunktstationen sowie drei tagesklinische Einrichtungen und mehrere Schwerpunktambulanzen. Seit 2023 ist dort auch die Würzburger Trauma-Ambulanz angesiedelt.
Zu den klinischen und wissenschaftlichen Schwerpunkten von Prof. Walther zählt unter anderem die Erforschung motorischer Störungen bei psychiatrischen Erkrankungen. "Bewegungsauffälligkeiten können ein früher Hinweis auf eine Erkrankung sein. Dieses Thema wurde lange vernachlässigt, stellt jedoch einen wichtigen Ansatz dar, um früh mit der geeigneten Therapie beginnen zu können. Zudem kann es sein, dass Medikamente zu Bewegungsstörungen beitragen. Auch deshalb ist die Motorik für die Patientinnen und Patienten wichtig. Wir blicken nicht nur ins Gehirn, sondern auf den gesamten Patienten und sein Umfeld. Das ist das Faszinierende an unserer Disziplin", erklärt Prof. Walther.
Zuvor stellvertretender Klinikdirektor an der Uniklinik Bern
Zuletzt hatte Prof. Walther in Bern als stellvertretender Klinikdirektor und Chefarzt der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie gearbeitet. 2005 war er nach Bern gewechselt, zuvor war er Assistenzarzt an der Charité. Medizin studierte er an der Universität Jena. Für seine Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. 2018 erhielt Prof. Walther den Forschungspreis der Schweizer Hirnliga, 2020 den Preis der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde zur Erforschung psychischer Erkrankungen. Prof. Walther ist Vater von zwei Kindern. Er habilitierte 2014 in Bern.
PD Dr. Tim von Oertzen, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKW, erklärt: "Mit Prof. Walther haben wir einen international anerkannten Experten gewinnen können, der unser hoch spezialisiertes Versorgungsangebot optimal ergänzt. Damit werden wir die hohe Behandlungsqualität für unsere Patientinnen und Patienten weiter ausbauen."
Prof. Dr. Matthias Frosch, Dekan der Medizinischen Fakultät in Würzburg, sagt: "Prof. Walther ergänzt mit seinem Forschungsprofil zudem hervorragend das wissenschaftliche Spektrum der Würzburger Universitätsmedizin. Er wird sicher dazu beitragen, durch innovative Ansätze neue Projekte hier in Würzburg zu etablieren. Auch bleibt es eine wichtige Aufgabe, unsere Studentinnen und Studenten für das Fachgebiet zu begeistern."