Eine überraschende Wende zum Schluss nimmt das Stück "Zwei ausgekochte Schlawiner", das das Junge Theater Rieden in diesem Jahr auf die Bühne in der Leo-Stark-Sportanlage bringt. Der lustige Dreiakter von Beate Irmisch überzeugte bei der Premiere und der sonntagsnachmittäglichen Kaffeestunde. Insgesamt spielten die Riedener ihr Stück diesmal bis zum 13. Oktober an fünf Terminen.
Bei den Vorstellungen stellte Sven Groh die Laiendarstellerinnen und Laiendarsteller einzeln vor. Alle sind Bühnenakteure mit Spielerfahrung. Das sieht man an ihren gekonnten Auftritten, an den Gesten und der Mimik, ihrem Spaß am Verkleiden und dem Hineinschlüpfen in ihre Rollen. Ihr Spielen, die Mundart, die Gags, das Einbeziehen von ortsbekannten Plätzen und Menschen, all das brachte ihre Gäste aus Nah und Fern zum Schmunzeln, Lachen und Applaudieren.
Martin Stark und Jochen Pfeuffer haben den Oberschlawiner Hans Knörz und dessen zunehmend verzweifelnden Sohn Ferdi gespielt. Die neugierige Nachbarin Ursel Schnösel und ihren gutmütigen Mann, den Oberwachtmeister Ludwig, mimten Diana Teubert und Werner Keller. Als geschäftstüchtige Bürgermeisterin war Gisela Königer aktiv und Volker Sickinger mimte Pfarrer Heilig meisterhaft. Dazu kamen Natalie Dees als ehemalige Schwiegertochter Emma Schlick aus Amerika sowie Anja Heinisch als die offenherzige Lebedame Madame Caterin Socke.
Richtig Gaudi gebracht haben Gags, die sich wiederholten sowie die Schwächen, Zwänge und Vorurteile eines Dorflebens aufzeigten. Bürgermeisterin Schnösel war scharf "auf die große Wiese hinter dem neuen Siedlungsgebiet", die Verwandtschaft hoffte auf ein reiches Erbe der Tante, die Nachbarin war misstrauisch und der Oberwachtmeister naiv. Zum Glück ging am Ende alles gut aus, als Babsi Raab als echte Tante Kätchen an ihrem 80. Geburtstag für Ordnung sorgte.
Seit 1990 tritt das Junge Theater Rieden auf und bereichert seitdem das kulturelle Leben im Dorf. Der Dank der Aktiven geht an alle Helferinnen und Helfer auf und hinter der Bühne sowie an die DJK Rieden, die sich wieder bestens um die Verpflegung der Gäste gekümmert hat.
Von: Irene Konrad (für das Junge Theater Rieden)