Das Mainlandbad in Höchberg existiert seit 1976. Immer wieder kam es zu einer Kritik an der Kosten-Nutzenrechnung durch die Marktgemeinderäte, da das Bad jährlich zwischen 400 000 und 600 000 Euro Verlust einfährt.
Immer wieder wurde an den Benutzungsgebühren geschraubt. So wurden im April 1996 die Eintrittspreise um zirka 20 Prozent erhöht, bei der Euroumstellung 2002 wurden nur geringste Rundungen beschlossen. Eine leichte Anpassung der Eintrittspreise erfolgte 2007. Durch gleichzeitig mit beschlossene Vergünstigungen im Bereich der Familienkarten führte diese Anpassung jedoch nicht zu einer spürbaren Erhöhung der Gesamteinnahmen. 2015 wurden die Preise durchschnittlich um rund 10 bis 20 Prozent erhöht. Dabei wurden auch aus Sicht der Verwaltung zu starke Ermäßigungen angeglichen. Gleichzeitig wurden auch die Pauschalen für die Beckennutzung durch Vereine und Institutionen angepasst. Die letzte Anpassung der Benutzungsgebühren erfolgte zum 1. April 2017. Damals wurde die mit der Nutzung von Einzel- und Zehnerkarten verbundene Badezeit aufgehoben, die künftigen Eintrittspreise galten dann jeweils für eine Tageskarte. Diese Regelung hat sich bei zahlreichen Bädern bereits durchgesetzt, berichtete Hauptamtsleiter Gerd Waltinger.
Gebühren angleichen
Zusätzlich zu den festgesetzten Gebühren wurde ein vergünstigter Tarif für Früh- und Spätschwimmen eingeführt. Dieser wird nach Auskunft der Schwimmmeister sehr gut angenommen. Die Verwaltung hatte bereits 2016 darauf hingewiesen, dass die Eintrittsgebühren weiterhin auch in regelmäßigen Abständen und in kleinen Schritten angepasst werden sollten. Nun wurde vorgeschlagen, dass die Preise um zirka sechs Prozent steigen sollen, und damit lediglich annähernd der Verbraucherpreisindex des Statistischen Bundesamtes angeglichen werden soll. Dies konnte Walter Feineis (Bündnis 90/Die Grünen) nicht akzeptieren, denn nach seiner Ansicht war die Inflationsrate niedriger.
Obwohl mit einem Defizit von 440 000 Euro im Haushalt geplant wurde, konnte durch die Anpassung der Eintrittspreise 2017 und "natürlich dem überragenden Sommer" die Haushaltsstelle mit 161 000 Euro deutlich über dem Haushaltsansatz abgeschlossen werden. Auch bei den mit der Erhöhung der Eintrittsgelder verbundenen Beckenpauschale wurde der im Haushalt 2018 vorgesehene Ansatz von 95 000 Euro deutlich überschritten. Hier ist mit Gesamteinnahmen von ca. 107 000 Euro zu rechnen.
2018 mit den höchsten Einnahmen
Beliefen sich die Gesamteinnahmen aus Eintrittsgebühren und Beckenpauschalen im Jahr 2014 noch zusammen auf 164 000 Euro beziehungsweise im Jahr 2015 auf 185 000 Euro, waren im Kalenderjahr 2018 insgesamt Einnahmen in Höhe von 267 000 Euro zu verzeichnen. Dabei muss neben dem besonderen Sommer auch die aktuelle Schließung des Nautilandbades in Würzburg, was zu einer gewissen Verlagerung der Besucher geführt hat, berücksichtigt werden. "2018 war das Jahr mit den höchsten Einnahmen seit Öffnung des Bades 1976", berichtete Waltinger.
Trotzdem beschloss der Marktgemeinderat die vorgeschlagene moderate Erhöhung der Eintrittsgelder ab 1. April 2019. Man ist sich bewusst, dass man das Schwimmbad nie kostendeckend betreiben kann, ist aber stolz auf die Einrichtung, die gerne auch von Nichthöchbergern genutzt wird, wie Bürgermeister Peter Stichler (SPD) ausführte.