zurück
Eibelstadt
Präzision und Flexibilität als Leitmotiv: Spatenstich für Neubau der Ernst Apel GmbH
Die Ernst Apel GmbH (EAW) hat Am Thomasboden in Eibelstadt direkt neben Australian Fashion mit dem Bau ihrer neuen Werkshalle und dem Bürogebäude begonnen. Die B 13 verläuft hinter dem Gebäude.
Foto: Visualisierung: PP+ Pöhlmann Architekten & Ing. | Die Ernst Apel GmbH (EAW) hat Am Thomasboden in Eibelstadt direkt neben Australian Fashion mit dem Bau ihrer neuen Werkshalle und dem Bürogebäude begonnen. Die B 13 verläuft hinter dem Gebäude.
Antje Roscoe
 |  aktualisiert: 07.06.2023 02:30 Uhr

Starke Fundamente sind für die schweren Maschinen essentiell, ansonsten ist die Ernst Apel GmbH mit ihrem Neubau in Eibelstadt stark auf Flexibilität ausgerichtet. Der Neubau der EAW (Ernst Apel Würzburg), wie der Entwickler und Hersteller von Zielfernrohrmontagen auch firmiert, soll "das Unternehmen in die Zukunft führen", zumindest erhofft sich das Geschäftsführer Stefan Schilling.

2021 hatte er "die Apel" von der Unternehmerfamilie gekauft. Binnen Jahresfrist will er nun mit den 20 Mitarbeitern in das Gewerbegebiet Am Thomasboden umziehen. Dort soll die Fertigungshalle mit knapp 3000 Quadratmetern Produktionsfläche "das Herzstück" sein, wie Schilling es nennt. Der Bürotrakt kommt auf knapp 500 Quadratmeter.

Spatenstich der Ernst Apel GmbH mit (von links) Prokurist Sebastian Karl, Bürgermeister Markus Schenk, Geschäftsführer Stefan Schilling, Dipl. Ing. Ina Strynar und Architekt Rüdiger Pöhlmann sowie Bauleiter Michael Betz, Liebstückel GmbH.
Foto: Antje Roscoe | Spatenstich der Ernst Apel GmbH mit (von links) Prokurist Sebastian Karl, Bürgermeister Markus Schenk, Geschäftsführer Stefan Schilling, Dipl. Ing.

Investiert werden soll weiterhin in einige neue Maschinen, darunter eine Gleitschliff- und eine Brünieranlage. Energieeffizienz, die Logistik und interne Prozesse sollen hier optimiert werden, unter anderem hin zu kurzen Wegen. Es entsteht eine Halle in Stahl-Skelett-Konstruktion mit wärmegedämmter Metallfassade und ein Bürogebäude aus Beton-Fertigbauteilen mit einer gerundeten Gebäudekante und integrierter Terrasse als Blickfang.

Weltweit renommierte Firma mit Patenten

Der alte Firmensitz am Gerbrunner Kirschberg stammt aus den 1970er Jahren und ist nicht mehr auf die modernen Erfordernisse ausgelegt, unter anderem nicht auf 16 Tonnen schwere Maschinen, die austariert im Hochpräzisionsbereich arbeiten, nicht auf die neuen Erfordernisse im energetischen Bereich und nicht auf flexible Arbeitsweisen. Denn die weltweit renommierte Firma mit Patenten für Montagen von Zielfernrohren auf Waffen, also den Halterungen von Zielfernrohren, konnte sich nach einem 2018 eingeleiteten Insolvenz- und Sanierungsplan-Verfahren weiter am Markt behaupten.

2021 hatte sich EAW die weltweit erste Aluminium-Montage aus dem 3 D-Drucker patentieren lassen. "Schichtbetrieb bleibt unseren Mitarbeitern erspart", freut sich Schilling: "Auch da sind wir eine von nur wenigen Firmen in der Branche." Die Drucker laufen rund um die Uhr und gleichzeitig sei man flexibel und "immer wieder offen für Neues".

Der Entwicklung und Produktion von feinmechanischen Bauteilen aus Stahl und Aluminium für die Industrie, Endprodukten von wenigen Zentimetern Größe gilt die Spezialisierung. So habe man im vergangenen Jahr unter anderem Fahrradlenker-Teile produziert. 19.200 verschiedene Bauteile produziere EAW. Den jährlichen Output für Geschäftsbeziehungen in 40 Länder der Welt gibt Schilling mit 500.000 bis 600.000 Teilen an.

Fundamente sind bereits eingebracht

Die Fundamente sind zum Spatenstich bereits eingebracht. Nach den Vertriebshändlern Australian Fashion und MIEBO Tech Export zieht mit EAW ein Produzent auf den Thomasboden. Für Bürgermeister Markus Schenk ist das "eine gute Geschichte", hatte er doch als "Zielgruppe innovative Unternehmen gesucht für ein Zukunftsgebiet". Damit das klappt, scheint er auch tatkräftig mitgeholfen zu haben, konkret die Umplanung das Oberflächenwasser betreffend und die Koordination mit den Behörden.

Bauherr Schilling und Architekt Rüdiger Pöhlmann sind voll des Lobes für die Unterstützung. Pöhlmann: "Ein solch vorbildliches Engagement hatte ich bei noch keiner anderen Baustelle gehabt". Umgeplant wurde auch bei der Energieversorgung. War im ersten Entwurf noch Gas-Brennwert-Technik vorgesehen, kommen jetzt Photovoltaik und Wärmepumpe zum Zug. Auch die Abwärme von Maschinen und Kompressoren werde für das Heizen genutzt. Aber es müsste noch bei der Stromversorgung nachgebessert werden, so Schilling. Sorge bereitet ihm das kritische Hochfahren der Maschinen unter hoher Anfangsleistung.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Eibelstadt
Antje Roscoe
Halterungen
Markt Höchberg
Markus Schenk
Produktionsunternehmen und Zulieferer
Stromversorgung
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top