Seit drei Jahren bieten die Städte Würzburg und Mwanza (Tansania) im Zuge ihrer Städtepartnerschaft Plätze im ASA-Programm für zwei Freiwillige aus Deutschland an. Das ASA-Programm ist ein entwicklungspolitisches Praktikumsprogramm der gemeinnützigen GmbH Engagement Global, heißt es in einer Pressemitteilung.
Von Juli bis Oktober 2018 nahmen Bekim Lahi und Britt Köster am ASA-Programm in Mwanza teil. Das Projekt stand unter dem Titel "Kolonialgeschichte aufarbeiten: Erinnerungskultur und Nachhaltigkeit im Tourismus". Dabei ging es um die Sichtbarmachung von Kolonialgeschichte und die langfristige Erhaltung kolonialer Orte als Erinnerungsorte und touristische Ziele in Mwanza.
Erinnerungskultur funktioniere nicht an jedem Ort gleich. Es gebe unterschiedliche Interessen bei der Konzeption von Erinnerungsorten. Das hoch sensible Thema bedürfe gerade im post-kolonialen Kontext einer besonderen Aufarbeitung.
Wer kann wie über Kolonialgeschichte sprechen? Wer trifft Entscheidungen? Das sind Fragen, über die Britt Köster und Bekim Lahi während ihres Aufenthaltes immer wieder gestoßen sind und zu denen sie berichten werden.
Dr. Bobineau von der Universität Würzburg wird dazu einen Input zur wissenschaftlichen Perspektive der Erinnerungskultur geben. Im Anschluss gibt es die Möglichkeit zur Diskussion.
Bobineau ist Assistent am Lehrstuhl für Französische und Italienische Literaturwissenschaft an der Universität Würzburg. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen die Postkoloniale Theorie, die sich kritisch mit den Auswirkungen des Kolonialismus auseinandersetzt, die Perspektiven kongolesischer Literaturen und die Analyse von TV-Serien.
Den Bericht tragen Bekim Lahi, Britt Köster und Dr. Julien Bobineau am Dienstag, 5. Februar, um 18 Uhr im Beratungsraum "Rochester", Zimmer 133 im Rathaus Würzburg vor. Der Eintritt ist frei.