Nicht nur, weil es hier schöne Grußkarten gibt, haben sich Mitglieder der weltweiten "Postcrossing-Gemeinschaft" in Würzburg getroffen. Was sie wirklich verbindet ist ihre Liebe zu Postkarten.
Organisatorin dieses Treffens ist Sigrid Heckl. Seit Wochen ist die Veitshöchheimerin mit den Vorbereitungen beschäftigt. Unikate werden gebastelt, das Besuchsprogramm wird geplant und das passende Restaurant ausgesucht. „Heute haben wir eine Führung durch die Residenz gemacht“, sagt die 57-Jährige. Neben ihr werden im Akkord Kartenwünsche erfüllt. Jeder der rund 20 Teilnehmer hat seinen eigenen kleinen Stempel dabei. Allein Heckl schreibt an 200 Empfänger weltweit. „150 Euro inklusive Porto für heute“, zieht sie Fazit. Seit 2007 ist sie bei Postcrossing dabei. „Man geht ganz anders ran, wenn man die Empfänger persönlich kennt.“
Viele unterschiedliche Teilnehmer
Ute Holler aus Österreich hat den längsten Weg zurückgelegt. Es ist ihr fünftes Treffen innerhalb eines Jahres. „Endlich die Gesichter, die man sonst nur im Netz sieht, mal live erleben. Und überhaupt macht Karten schreiben und sie bekommen süchtig!“
Vor 20 Jahren hatte Martin Henners aus Haan bei Düsseldorf bereits 20 000 Karten gesammelt. Seine Schätze lagern zuhause in Schuhkartons. „Wenn ich Rentner bin, werden sie archiviert.“ Zum Treffen nach Würzburg hat der 57-Jährige seine Frau mitgebracht. „Sie wartet auf der Alten Mainbrücke mit einem Schoppen!“
Claudia W. setzt auf selbst gestaltete Karten. Ihre Motive entdeckt sie beim Autofahren. Seit 2015 ist sie „Postcrosserin“ und organisiert in Würzburg auch immer mal wieder Frühstückstreffen.
Bianca G. aus Würzburg ist seit sechs Jahren dabei. „Ich lege großen Wert auf Briefmarken und Stempel!“ Sie selbst verbringt ihren halben Urlaub in Souvenirläden. Heute übertrumpft ein Würzburg-Motiv das andere. Noch schnell Briefmarken aufkleben und dann ab in die Post. Der Briefkasten am Bahnhof wird mit mehr als 1000 beschriebenen Grüßen in alle Welt fast überquellen.