Das Forschungsprojekt POSCOR soll die koordinierte Zusammenarbeit von hausärztlichen Praxen und Rehabilitationskliniken fördern, indem ab sofort ein telemedizinischer Versorgungspfad bereitgestellt und evaluiert wird.
Jede zehnte Person, die an COVID-19 erkrankt war, leidet aktuellen Studien zufolge länger als drei Monate unter den Folgen der Corona-Infektion. Die Symptome des Post-COVID-Syndroms können sehr unterschiedlich sein und für die Betroffenen lange Leidenswege bedeuten. Diese möchte die Arbeitsgruppe Rehabilitationswissenschaften im Zentrum für Psychische Gesundheit des Universitätsklinikums Würzburg (UKW) mit dem Forschungsprojekt POSCOR in Zukunft verkürzen. Die telemedizinischen Versorgungspfade stehen ab sofort den Betroffenen in Unterfranken zur Verfügung.
Multimediales Informationsangebot und schnellerer Zugang zu Reha-Maßnahmen
Über die Webseite www.poscor.de sowie die gleichnamige App erhalten Patientinnen und Patienten mit dem Post-COVID-Syndrom Zugang zu gezielten telemedizinischen Maßnahmen und einer interaktiven Informations- und Lernplattform. Ziel ist es, die persönliche Gesundheitskompetenz und das behandlungsbezogene Selbstmanagement zu stärken. "Die oftmals fehlende Behandlungskontinuität kann darüber hinaus durch die lösungsorientierte Verzahnung von Kompetenzvermittlung und Versorgung verbessert werden", sagt Dr. Sarah Niedermeier, die gemeinsam mit Prof. Dr. Heiner Vogel das Projekt leitet.
Darüber hinaus soll durch eine Förderung der koordinierten Zusammenarbeit von Hausärztinnen und Hausärzten sowie insgesamt vier spezialisierten Reha-Kliniken mit unterschiedlichen Schwerpunkten die Wartezeit auf die passende Reha-Maßnahme deutlich verkürzt und ihre Versorgung optimiert werden.
Förderinitiative Post-COVID-Syndrom 2.0
Das Bayerische Gesundheitsministerium fördert POSCOR mit insgesamt 621.277,93 Euro im Rahmen der "Förderinitiative Post-COVID-Syndrom 2.0". Seit der Bewilligung im Oktober 2023 arbeitete die Arbeitsgruppe zusammen mit interdisziplinären Kompetenzpartnern aus den Bereichen Forschung, Entwicklung und Versorgung intensiv daran, die Strukturen für POSCOR zu ebnen und damit die verschiedenen Behandlungsbausteine zu verknüpfen.
"Unser Ziel ist es, die persönliche Lebensqualität der Menschen mit Post-COVID-Syndrom zu verbessern und ihnen schnelle und gezielte Lösungswege zu ebnen. Mit POSCOR möchten wir dazu beitragen, lange Leidenswege in Zukunft zu vermieden und die Versorgung der Erkrankten durch unser Angebot und dessen Evaluation nachhaltig zu optimieren", fasst der Würzburger Rehabilitationswissenschaftler Prof. Dr. Heiner Vogel zusammen.