Der Trend geht weiter in die richtige Richtung: Nach einem vorläufigen Bericht zur Luftqualität in der Stadt hat die Belastung mit Feinstaub und Stickstoffdioxid im vergangenen Jahr erneut abgenommen. Allerdings liegen offizielle Messergebnisse bisher nur für die Monate Januar bis September vor. Die weniger gute Nachricht: Trotz Lockdown mit weniger Verkehr im vergangenen Frühjahr wurde der europäische Stickstoffdioxid-Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft gerade so eingehalten.
Ein 120 Meter langes Teilstück der Grombühlstraße ist der mit Abgasen am stärksten belastete Straßenabschnitt in der Stadt. Der vom zuständigen Landesamt für Umwelt für 2020 ermittelte vorläufige Jahresmittelwert ist der niedrigste seit Beginn der Berechnungen und Messungen mit Passivsammlern an dieser Stelle. 2017 und 2018 lag er bei 55 Mikrogramm, 2019 bei 47 Mikrogramm.
Positiver Trend setzt sich fort
Auch wenn die Messergebnisse aus den beiden Lockdown-Monaten November und Dezember noch fehlen: "Meine Hoffnung war eigentlich, dass wir deutlich unter dem Grenzwert bleiben", sagte Umwelt-Bürgermeister Martin Heilig, der die Zahlen aus dem aktuellen Lufthygienebericht im Ausschuss für Planung, Umwelt und Mobilität des Stadtrats präsentierte. In der Theaterstraße wurde durch Passivsammler ein vorläufiger Jahresmittelwert von 33 Mikrogramm ermittelt. Dort wurde der Grenzwert 2019 zum ersten Mal unterschritten.
Insgesamt hat die Belastung mit Feinstaub und Stickstoffdioxid im Stadtgebiet nach der vorläufigen Auswertung im Vergleich zu 2019 erneut abgenommen – der positive Trend aus den Vorjahren hat sich damit fortgesetzt. Sämtliche Grenzwerte wurden eingehalten oder zum Teil deutlich unterschritten. Auch am Stadtring Süd haben sich die geringeren Verkehrszahlen durch die Corona-Pandemie durch leicht sinkende Jahresmittelwerte bemerkbar gemacht.
2019 und 2020 kaum Inversionswetterlagen
Selbst einzelne Tage mit Grenzwertüberschreitungen kamen dort 2019 und 2020 kaum vor. Das liegt laut Jakob Frommer, Leiter des städtischen Fachbereich Umwelt- und Klimaschutz, aber vor allem an der Tatsache, dass es in beiden Jahren kaum zu den berüchtigten Inversionswetterlagen kam, die im Würzburger Talkessel schlechte Luft meistens gleich für mehrere Tage hintereinander binden.
An der Messstation an der Kopfklinik, mit der vor allem die regionale Hintergrundbelastung der Luft unabhängig vom Verkehrsaufkommen gemessen wird, gab es trotz des langen Frühjahrs-Lockdowns im Vergleich zu den Vorjahren dagegen so gut wie keinen Unterschied in den Ergebnissen.