Ein Polizeibeamter aus dem Raum Würzburg ist unter schweren Verdacht geraten. Der Beamte – der nicht in Unterfranken seinen Dienst tut – soll einem Schwerkranken seine Fürsorge nur vorgegaukelt haben. Der Polizist habe gesagt, er kümmere sich treuhänderisch um dessen finanzielle Angelegenheiten, während der kranke Mann zur Behandlung in der Klinik lag und später daheim. „In Wahrheit ging es ihm darum, sich planmäßig dessen ganzes Vermögen unter den Nagel zu reißen, während es dem Opfer immer schlechter ging“, heißt es in Ermittlerkreisen. Sie haben diesen Verdacht mit einer Reihe von Indizien erhärtet.
Überweisungen aufs eigene Konto
Der Mieter soll sich in einer Landkreisgemeinde vor den Toren Würzburgs ins Vertrauen seines Hausherrn geschlichen und ihm angeboten haben, Rechnungen (beispielsweise an die Krankenkasse) für ihn zu zahlen – die dann aber tatsächlich gar nicht davon bezahlt wurden. Einen hohen fünfstelligen Betrag in bar „verwahre ich für dich“, hat der Polizist seinem Vermieter versichert. Insgesamt sollen zwischen April und September fast 60 000 Euro den Besitzer gewechselt haben. Auch vom Konto des Kranken sollen hohe Beträge ohne Erlaubnis überwiesen worden sein – möglicherweise direkt auf das Konto des „Helfers“. Der Verbleib von fast 100 000 Euro ist insgesamt unklar, wie diese Redaktion erfuhr.
Kontovollmacht und private Chemotherapie
Der fürsorgliche Mieter war nach Angaben aus der Verwandtschaft des Kranken bald jeden Tag um ihn herum, machte sich unentbehrlich. Dafür soll er von dem Schwerkranken, der ihm vertraute, sogar eine Konto-Vollmacht erbeten und bekommen haben, um dessen Geschäfte zu regeln. Als eine herkömmliche Therapie bei dem Krebskranken nicht anschlug und es ihm immer schlechter ging, soll der Mieter seinem Hausherrn sogar vorgeschlagen haben, ihm eine private Chemotherapie zu besorgen – für teures Geld.
Eigene Bankkarte
Misstrauisch wurden Verwandte erst, nachdem der Polizist sich offenbar sogar eine eigene Bankkarte auf das Konto seines Vermieters ausstellen ließ, um noch leichter an Geld zu kommen. Später entdeckten sie auch: Der Mieter hatte sich wohl sogar ein Wohnrecht auf Lebenszeit und ein Vorkaufsrecht auf das Haus unterschreiben lassen.
Die Würzburger Kollegen des Beamten ermittelten zunächst verdeckt. Anwalt Hanjo Schrepfer bat auch diese Redaktion bei einer ersten Kontaktaufnahme vor einigen Wochen zunächst um Zurückhaltung bei der Berichterstattung, solange es keine Belege für den Verdacht gab, sein Mandant sei abgezockt worden – „auch im Interesse des Beschuldigten, für den zunächst die Unschuldsvermutung gilt“.
Drogenfund in Wohnung des Polizisten
Überraschende Funde brachte dann aber eine Durchsuchung in dessen Wohnung, an seinem Arbeitsplatz und bei seiner Bank. In einem Schließfach schlummerten 42 000 Euro, in der Wohnung des Verdächtigen fand die Polizei Tausende von Euro in einem Glas sowie Reste jener roten Flüssigkeit in kleinen Fläschen, die er seinem Vermieter (angeblich als Chemotherapie) besorgt hatte. „Was da wirklich drin war, wird noch ausgewertet,“ sagt Anwalt Schrepfer.
Damit nicht genug: Nach Informationen der Redaktion hatte der Polizist etwa 200 Gramm Rauschgift zuhause – zu viel, um es selbst zu konsumieren. Gefunden wurden auch ein so genannter Crusher zum Zerkleinern von Marihuana-Brocken sowie eine Digitalwaage, was darauf hinweisen könnte, dass er mit den Droge dealte.
Ermittlungen bestätigt
Der Polizist wurde vorübergehend festgenommen. Das Opfer will sich der Redaktion gegenüber aus gesundheitlichen Gründen zu dem Fall selbst nicht äußern und verwies auf seinen Anwalt Hanjo Schrepfer. Der bestätigte wesentliche Teile der Recherche.
Auf Anfrage bestätigte Oberstaatsanwalt Boris Raufeisen in Würzburg, „dass die Staatsanwaltschaft Würzburg gegen einen im Landkreis wohnhaften Polizeibeamten, der seinen Dienst nicht bei einer bayerischen Polizeidienststelle verrichtet, Ermittlungen wegen Betrugs und unerlaubten Drogenbesitzes führt“. Mit Blick auf die noch laufenden Ermittlungen nannte er keine Details: „Bis zum Abschluss der Ermittlungen dürften noch mehrere Wochen benötigt werden.“
Polizeidirektion Würzburg, Augustinerstrasse, ist der Tatverdächtige NICHT ! So wird es im Artikel klar beschrieben... ( lesen ) !
Was > soll < das " Aufmacher-Foto " im dortigen Treppenhaus der Dienststelle
bezwecken ? Mit Foto-Schuss in den Rücken von zwei Beamten, die mit Sicherheit
damit nichts zu tun haben. Herr Schweidler übernehmen Sie die traurige Angelegen-
heit..... Nicht !