Es sind nur Sekunden, die über Leben und Tod entscheiden. Sekunden, in denen Remo P. (Name von der Redaktion geändert) entscheidet, zum Messer zu greifen. Sekunden, in denen Alex sein Leben verliert. Danach herrscht Chaos. Dutzende Menschen sind Zeugen der schrecklichen Tat geworden. Die meisten von ihnen kommen gerade aus dem Studio, einem Club in der Würzburger Innenstadt, viele sind Freunde von Alex. Doch obwohl sie alle Augenzeugen sind, stimmen ihre Erinnerungen an das, was unmittelbar vor der Tat passierte, nicht überein. In dem folgenden Prozess gestaltete sich die Wahrheitsfindung sehr schwierig: Wurde Alex bei dem Versuch einen Streit zu schlichten getötet oder haben er und andere den Täter in eine Notwehrlage gebracht? In der aktuellen Folge von Mordsgespräche, dem True Crime Podcast der Main-Post, stehen diese Fragen im Fokus.
Tödliche Messerstiche vor Stift Haug
Alex war bekannt im Würzburger Nachtleben. Sein Tod berührt nicht nur die Menschen, die ihn kannten, der Fall bringt auch Aufruhr in die ganze Stadt. Zuerst ist die Rede von Zivilcourage. Es heißt, Alex habe Frauen vor Remo P. beschützen wollen und sei dabei getötet worden. Doch schon kurz vor der Verhandlung machen Remos Verteidiger klar: Aus ihrer Sicht liegt eine Notwehrsituation vor - ihr Mandant sei angegriffen worden.
Im Prozess sagen dutzende Zeuginnen und Zeugen aus, doch sie widersprechen sich teilweise. Sagen sie absichtlich die Unwahrheit oder können sie sich nicht mehr richtig erinnern? Das Gericht steht vor der schwierigen Aufgabe, herauszufinden, was wirklich passiert ist.