Im Jahr 1966 wird der Würzburger Taxifahrer Eduard Wehnert in seinem Fahrzeug getötet. Seine Beerdigung wenige Tage später wird zu einer Großveranstaltung. Tausende Menschen säumen die Straßen, als ein Trauerzug aus über 200 Taxen durch die Innenstadt rollt. Die Taxifahrer erweisen ihrem Kollegen die letzte Ehre, aber sie protestieren auch - gegen eine Mordserie, die in den Sechzigern die Bundesrepublik in Atem hält. Immer wieder werden Taxifahrer von Fahrgästen getötet. In der neuen Folge von Mordsgespräche, dem True-Crime-Podcast der Main-Post berichtet Gerichtsreporter Manfred Schweidler von den Forderungen der Fahrer, von einer unliebsamen Schutzmaßnahme und einer Protestwelle, die in Gewalt ausartete.
Als Antwort auf die vielen Morde an Taxifahrern seit Kriegsende erlässt der Verkehrsminister im Jahr 1967 die sogenannte Trennwandverordnung. Das bedeutet, dass alle Taxis mit einer Panzerglasscheibe zwischen Fahrer- und Fahrgastraum ausgestattet werden müssen. Trotz des fast hundertprozentigen Schutzes, den diese Maßnahme bietet, lehnen die Taxifahrer sie ab. Stattdessen wird vehement die Wiedereinführung der Todesstrafe gefordert - und einige Taxifahrer nehmen die Jagd auf Angreifer selbst in die Hand.