Das 2017 gegründete Würzburger Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI) zählt mit seiner wissenschaftlichen Expertise zur Weltspitze, heißt es in einer Pressemitteilung des Uniklinikums. Um seinem geplanten Neubau Platz zu machen, hat jetzt auf dem Würzburger Medizin-Campus der Abbruch der einstigen Urologie begonnen.
Das im Jahr 2017 als Joint Venture des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig und der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg gegründete Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI) ist bis zur Errichtung seines eigenen Gebäudes in den Räumen der Uni Würzburg untergebracht. Doch dort wird es seinen inzwischen rund 90 Beschäftigten zunehmend eng.
Jörg Vogel, Professor an der Uni Würzburg und geschäftsführender Direktor des Helmholtz-Instituts: „Das HIRI wirbt sehr erfolgreich Drittmittel ein, und das unterstützt unser Wachstum." Wie wichtig die Infektionsforschung für die Gesellschaft sei, trete in der Pandemie besonders deutlich zutage. Die Gründung des Helmholtz-Instituts und sein Neubau in Würzburg seien ein zukunftsweisendes Signal für den hiesigen Wissenschaftsstandort. "Ich bin sehr dankbar, dass wir mit den künftigen Ressourcen in unserem eigenen Institutsgebäude unsere Position an der Weltspitze der RNA-basierten Infektionsforschung weiter ausbauen können“, so Vogel.
Behutsame Integration
Mit dem Ziel, einen zukunftsweisenden und zugleich wirtschaftlichen Neubau zu errichten, wurde im Jahr 2018 ein Architekturwettbewerb durchgeführt. Den Zuschlag erhielt das Münchener Büro "doranth post architekten". Es ist im In- und Ausland tätig und hat bereits zahlreiche Bauten für wissenschaftliche Einrichtungen realisiert, in Bayern unter anderem in München und Erlangen.
Der Entwurf für das Helmholtz-Institut sieht einen schmalen, längs gerichteten Baukörper vor, der sich in Form und Höhe behutsam in seine Umgebung auf dem Würzburger Medizin-Campus einfügt. Zugleich bildet der Korpus mit seiner transparenten Glasfassade, der lichten, offenen Treppenhalle und der asymmetrischen Kubatur einen zeitgemäßen Kontrast zu den benachbarten historischen Bauten aus der Gründerzeit.
Das Bestandsgebäude der einstigen Urologie aus dem Jahr 1921, das nun abgerissen wird, liegt an der Josef-Schneider-Straße zwischen dem Institut für molekulare Infektionsbiologie beziehungsweise Rudolf-Virchow-Zentrum und der Frauenklinik. Es entsprach nicht mehr den heutigen wirtschaftlichen und technischen Anforderungen.
Moderne Infrastruktur
Nach seiner Fertigstellung bis voraussichtlich Anfang 2026 wird der neue fünfgeschossige Institutsbau auf rund 4200 Quadratmetern Nutzfläche 120 Forscherinnen und Forscher beherbergen. Es entsteht eine moderne Infrastruktur mit Laboren, Seminar- und Besprechungsräumen sowie zahlreichen offenen Kommunikations- und Arbeitsbereichen, die dem wissenschaftlichen Austausch dienen. Finanziert wird das Bauvorhaben vom Freistaat Bayern.