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WÜRZBURG
Plasmaspende: Mit einem Pieks Leben retten
In guten Händen: Im neuen Plasmazentrum wird vor der Entnahme am Laborplatz anhand eines Bluttropfens aus dem Ohrläppchen überprüft, ob der Spender die erforderlichen Blutwerte aufweist und zur Spende zugelassen werden kann. Im Hintergrund ist der Entnahmeraum in der Juliuspromenade zu sehen.
Foto: Theresa Müller | In guten Händen: Im neuen Plasmazentrum wird vor der Entnahme am Laborplatz anhand eines Bluttropfens aus dem Ohrläppchen überprüft, ob der Spender die erforderlichen Blutwerte aufweist und zur Spende zugelassen ...

Von unserer Mitarbeiterin

Patrizia Barth

 |  aktualisiert: 19.03.2014 14:54 Uhr

„Plasmaspenden heißt genauso Leben retten wie Blutspenden.“ Das unterstrich Franz Weinauer, Geschäftsführer des Blutspendedienstes des Bayerischen Roten Kreuzes, bei der Jubiläumsveranstaltung zum einjährigen Bestehen des Plasmazentrums in der Juliuspromenade.

Am selben Standort befand sich vorher der Blutspendedienst des BRK. „Wir müssen das produzieren, was die Kliniken brauchen“, sagte Weinauer. Deshalb erfolgte vor rund einem Jahr die Umstellung von Blut- auf Plasmaspenden.

Bei Letzteren handelt es ich um eine andere Art der Spende als bei Vollblut. Es sind deutlich mehr Entnahmen pro Jahr möglich, da nur der flüssige Teil des Blutes entnommen wird. Die zellulären Bestandteile werden direkt an den Spender zurückgegeben.

Besonders Patienten mit Gerinnungs- und Immunstörungen benötigen Plasmapräparate. Darum ist „Plasmaspenden soziales Engagement und ein Akt des Lebensrettens“, so Geschäftsführer Weinauer.

Liselotte Müller ist aufgrund einer Krankheit seit 2006 täglich auf Präparate angewiesen, die aus Blutplasma hergestellt werden. Müller bezeichnete sie als „kleine Fläschchen, die Leben retten“.

Seit Bestehen des Plasmazentrums konnten durch die Hilfe der Spender 16 818 Plasmapräparate hergestellt werden. Einige Bürger haben sich 45 Mal Blutplasma entnehmen lassen – die maximale Spendenzahl in einem Jahr. Für ihr Engagement wurden sie bei der Jubiläumsveranstaltung geehrt.

Der Institutsleiter des Plasmazentrums, Jochen Lüdecke, berichtete von den Schwierigkeiten, die die Umstellung von Blut- auf Plasmaspenden mit sich bringt. Eine davon ist, neue Spender zu rekrutieren. Da bei Plasma die Blutgruppe AB – und nicht wie bei Blutspenden Gruppe 0 – universell einsetzbar ist, muss „der Spenderstamm umgekrempelt werden“. Auch dass man sich als gesunder Mensch für kurze Zeit an eine Maschine anschließen lassen muss, verursacht eine höhere Hemmschwelle, so Lüdecke.

Dabei haben Plasma-Stationen einen durchaus familiären Charakter, sagte der Institutsleiter, da die Spenden viel häufiger erfolgen können und die Entnahmezeit länger ist als bei Vollblut.

Tatsächlich kennen die Mitarbeiter viele Spender mit Namen. Die Atmosphäre ist trotz der vielen medizinischen Geräte im Entnahmeraum entspannt. Die Spender nutzen die circa 50 Minuten auf den Liegen im zum Lesen oder Musikhören.

Lüdecke betonte, dass die Sicherheit und das Wohlergehen des Spenders, neben dem des Empfängers, an erster Stelle stehen. Die Spender werden regelmäßig untersucht, damit sich ihr Gesundheitszustand nicht verschlechtert. Vor jeder Entnahme wird anhand eines Blutstropfens – durch einen Pieks ins Ohrläppchen – festgestellt, ob die Blutwerte für eine Spende an diesem Tag ausreichend sind.

Bürgermeister Adolf Bauer erklärte, es sei schwer zu verstehen, dass 94 Prozent der Menschen Blutspenden für wichtig halten, aber nur rund 3,5 Prozent tatsächlich spenden. Deshalb appellierte er an die Würzburger und Würzburgerinnen: „Helfen Sie mit, Leben zu retten“.

Ein kurzer Stich: Durch eine Kanüle wird dem Spender Blut entnommen und danach werden nicht benötigten Bestandteile zurückgeführt.
| Ein kurzer Stich: Durch eine Kanüle wird dem Spender Blut entnommen und danach werden nicht benötigten Bestandteile zurückgeführt.
 
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  • gong
    Mir persönlich ist es nicht wichtig Geld dafür zu bekommen.
    Im Plasmazentrum bekommt man nach der Spende eine gute Brotzeit, die Auswahl ist ganz gut. Außerdem gibt es auch eine Aufwandsentschädigung und für jede 10. Spende wird noch ein Bonus gezahlt.
    Wer in der Juliusgarage parkt bekommt noch Wertschecks die man dann statt Geld in den Kassenautomat schiebt.

    Hin und wieder gab es schon verschiedene Aktionen. Kürzlich gab es ein Gewinnspiel bei dem man einen Tablet PC sowie diverse Gutscheine (50€ / 25€) gewinnen konnte.

    Ob man Spendet oder nicht muss man selbst entscheiden, ist ja schließlich freiwillig. grinsen
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  • gong
    Ein wirklich schöner Artikel vorallem sehr interessant.
    Ich hoffe das der Artikel einige Leser zum Plasmaspenden animiert.

    Ein kleine Frage hätte ich an die Autorin. Warum werden bei den genannten Herren die Doktortitel nicht mit aufgeführt. Ist das mitlerweile nicht mehr üblich?
    Über eine Antwort würde ich mich freuen.

    Ansonsten wirklich toller Artikel. grinsen
    Viele Grüße
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  • hohlbein
    Vielleicht sollte man die Spender ein wenig an den Gewinnen dieser Unternehmung beteiligen.
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  • DMA
    bekommt man in der Uniklinik eine Aufwandsentschädigung. Die dürfte bei Plasamaspenden höher sein, als bei Blutspenden, da der Zeitaufwand höher ist.
    Warum so wenige Plasma spenden liegt wohl daran, dass man nie gefragt wird. Ich wurde jedenfalls bei einer Blutspende beim BRK noch nie gefragt, noch habe ich eine schriftliche Einladung bekommen. An Blutspenden werde ich hingegen regelmäßig schriftlich erinnert. In der Uniklinik war ich noch nicht beim Spenden, da mir die Fahrerei und die Parkticketregelung zu blöd ist. Mir wären aber grundsätzlich die 20€ Aufwandsentschädigung, die man wohl in der UK bekommt, auch lieber als Wurst- und Käsebrote beim BRK, die ich als Veganer eh nicht esse.
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