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LANDKREIS WÜRZBURG
Pilotprojekt: Orientierung für Neubürger erleichtern
Startschuss für das Pilotprojekt „Willkommenskultur“ im Landkreis Würzburg mit fünf Gemeinden.
Foto: Schorno | Startschuss für das Pilotprojekt „Willkommenskultur“ im Landkreis Würzburg mit fünf Gemeinden.
Bearbeitet von Gitta Theden
 |  aktualisiert: 27.04.2023 02:08 Uhr

Wo geht?s zum Einwohnermeldeamt? Wo kann ich mein Kind für den Kindergarten anmelden? Welche Vereine gibt es im Ort? Wie komme ich an eine Aufenthaltsgenehmigung? – Neubürger mit und ohne Migrationshintergrund haben viele Fragen, wenn sie sich an einem neuen Wohnort zurechtfinden müssen. Um Neubürgern im Internet, vor allem aber auch persönlich im Rathaus die Wege und Informationssuche zu erleichtern, gibt es das Projekt „main daheim“ der Region Mainfranken. Dies wird gerade im Landkreis Würzburg umgesetzt.

Fünf Pilotgemeinden sind am Projekt „Willkommenskultur im Landkreis Würzburg“ beteiligt. Es geht darum, aktiv Neubürger zu gewinnen sowie diese dann erfolgreich in die Gemeinde zu integrieren.

Mit dabei sind jeweils eine Gemeinde aus jeder der fünf Allianzen, die sich als schlagkräftige Verbünde im Landkreis zusammengeschlossen haben: die Verwaltungsgemeinschaft Bergtheim (Allianz Würzburger Norden), die Verwaltungsgemeinschaft Eibelstadt (Allianz Maindreieck), der Markt Giebelstadt (Allianz Fränkischer Süden), die Gemeinden Leinach (Allianz Main-Wein-Garten) und Kist (Allianz Waldsassengau). „Das Thema Willkommenskultur ist Teil des Regionalmanagements im Landkreis Würzburg und gehört zum Handlungsfeld Regionale Identität“, erklärt Regionalmanager Michael Dröse.

Auch das Landratsamt selbst wird sich der Verbesserung der Willkommenskultur in der Behörde stellen.

Profitieren können diese fünf Gemeinden aus den Erfahrungen, die die Region Mainfranken mit drei Pilotgemeinden (Werneck, Lohr und Knetzgau) gewonnen hat.

Asa Petersson, Geschäftsführerin der Region Mainfranken GmbH, berichtete von den Praxisbeispielen. Ausgehend vom Fachkräftemangel in der Region ging es zunächst um die Ansprache von potenziellen Neubürgern und Arbeitskräften, um die demografische Entwicklung auszugleichen, so Petersson.

Die Flüchtlingswelle gab dem Thema Willkommenskultur eine zweite Ausrichtung; nun geht es auch um Weltoffenheit und interkulturelle Kompetenz in den Rathäusern, Behörden, aber auch Gemeinden und Vereinen. Vom Kindergarten bis zur Integration auf dem Arbeitsmarkt seien hier vielfältige Aufgaben zu bewältigen.

Vom Internetauftritt zu mehrsprachigen Ansprechpartnern über ein Leitsystem im Rathaus bis zur Benennung eines „Willkommenslotsen“ gehen die Vorschläge, die bereits in der Praxis erprobt sind.

Die Meldeämter sind die Drehscheiben der Willkommenskultur, denn hier muss sich jeder Neubürger registrieren lassen. Erfolgsfaktoren für eine gelingende Willkommenskultur sind laut Petersson die Bürgermeister, die Mitarbeiter in der Gemeindeverwaltung, deren Arbeit durch die Vernetzung erleichtert werden soll, sowie die örtlichen Akteuren, etwa in Kirchen, Vereinen und Verbänden.

Das Landratsamt begleitet und unterstützt die Einführung der Willkommenskultur in den Pilotgemeinden personell und finanziell. Seit Juli geht eine Praktikantin als „Neubürgerin“ gemeinsam mit einem Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung durch die Rathäuser um Verbesserungsvorschläge erarbeiten.

Norbert Hart, zuständiger Mitarbeiter im Regionalmanagement des Landkreises, begleitet und unterstützt die Pilotgemeinden und dokumentiert am Ende die Ergebnisse.

Ziel ist es auch, eine Willkommensbroschüre in Deutsch und Englisch zu erstellen, nach einem Muster, das die Region Mainfranken entwickelt hat. Hier finden Neubürger geordnet nach Lebensbereichen (mein neuer Wohnort, meine Familie, mein Kind, meine Gesundheit, meine Arbeit, meine Freizeit usw.) die jeweiligen Institutionen, Ansprechpartner und Informationen.

Wenn das Pilotprojekt erfolgreich abgeschlossen ist, will Michael Dröse flächendeckend alle anderen Landkreis-Gemeinden für die neue Willkommenskultur gewinnen.

Weitere Informationen: www.landkreis-wuerzburg.de/Regionalmanagement und www.mainfranken.org

 
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