Nur eineinhalb Computerräume für 1300 Schüler gibt es an der Staatlichen Fachoberschule und Berufsoberschule (FOS/BOS) im Frauenland, und überdies hat die Schule einen eklatanten Mangel an Klassen- und Fachräumen. Der bayerische Kultusminister Michael Piazolo hat sich zu einem Kurzbesuch diesen Samstag dort angemeldet, Anlass ist die Fachtagung "mehrWERT digital" des Verbands der Lehrer an beruflichen Schulen in Bayern (VLB). Wir haben vorab mit Piazolo über den Digitalpakt für Würzburg gesprochen.
Michael Piazolo: Mit dem Masterplan BAYERN DIGITAL II haben wir ein umfassendes Konzept erarbeitet, um die Digitalisierung an den Schulen künftig noch weiter voranzubringen. Wir haben Förderprogramme aufgelegt, das „Digitalbudget für das digitale Klassenzimmer“ und das „Budget für integrierte Fachunterrichtsräume an berufsqualifizierenden Schulen“ mit einem Volumen von 212,5 Millionen Euro. Dies für die Jahre 2018 bis 2020. Damit unterstützen wir die Sachaufwandsträger, um die Schulen mit einer zeitgemäßen, auf den Unterricht ausgerichteten Informationstechnologie auszustatten. Die Stadt Würzburg hat als Sachaufwandsträger der FOS/BOS Würzburg einen Antrag auf ein Digitalbudget gestellt, den wir bewilligt haben. Sie kann bis Ende 2020 flexibel darüber verfügen. Welche IT-Ausstattung für unterrichtliche Zwecke die FOS/BOS Würzburg letztendlich erhält, ist Teil der Planung der Stadt. Die Sachaufwandsträger planen die Maßnahmen gemeinsam mit den Schulen. Jede Schule erstellt derzeit ein eigenes Medienkonzept. Wir stellen jährlich das sogenannte Votum des IT-Beraterkreises zur IT-Ausstattung an Schulen zur Verfügung. Es beschreibt zum Beispiel die typische Ausstattung eines zeitgemäßen digitalen Klassenzimmers.
Piazolo: Wir unterstützen alle Schulen mit den genannten Förderprogrammen. Das gilt auch für städtische Schulen und die Träger staatlich anerkannter und genehmigter Ersatzschulen wie zum Beispiel das Ursulinenkloster. Im Votum geben wir grundsätzlich Empfehlungen für die IT-Ausstattung an Schulen. Welche Geräte eine Schule am Ende anschafft, ergibt sich aus ihrem Medienkonzept, das eine Ausstattungsplanung beinhaltet. Für die berufsqualifizierenden Schulen stellen wir zusätzlich zum Digitalbudget ein „Budget für integrierte Fachunterrichtsräume an berufsqualifizierenden Schulen“ zur Verfügung, mit dem etwa Theorie- und Praxisbereiche mit experimentellen Einrichtungen, Maschinen oder Geräten finanziert werden können.
Unser Ziel ist es, die Kinder und Jugendlichen an unseren bayerischen Schulen bestmöglich auf die digitale Welt von morgen vorzubereiten. Dieses Ziel verfolgen wir im Freistaat konsequent: Wir unterstützen die Sachaufwandsträger bei der Verbesserung der IT-Ausstattung und stellen unseren Lehrkräften im Rahmen einer flächenwirksamen Fortbildungsoffensive ein breites Angebot zur Verfügung. Dadurch werden alle Lehrkräfte – das ist mein Wunsch für die Zukunft – digitale Medien ganz selbstverständlich in ihren Unterricht integrieren können, und zwar zielsicher dort, wo ihr Einsatz den Unterricht besser macht. Die Schüler werden digitale Werkzeuge ganz selbstverständlich nutzen.