Die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Eisingen-Kist-Waldbrunn ist mit dem „Grünen Gockel“ zertifiziert worden – als erste Kirchengemeinde im Dekanat Würzburg. Damit ist die Planungsphase des Klimaschutzprojektes, das die Philippusgemeinde mit ihren knapp 1400 Mitgliedern über zwei Jahre beschäftigt hat, abgeschlossen und mit einer Urkunde besiegelt worden.
„Wir freuen uns sehr über die Zertifizierung mit dem ‚Grünen Gockel‘“, sagt Pfarrerin Kirsten Müller-Oldenburg. „Nun geht es um die weitere Umsetzung und Fortführung der einzelnen Maßnahmen.“ Denn die Zertifizierung bildet nicht einen Schlusspunkt des Prozesses, sondern der „Grüne Gockel“ wird alle vier Jahre neu erworben. Der „Grüne Gockel“ erinnert an den biblischen Hahn, der kräht, als Petrus Jesus verleugnet. "Er ist ein Mahnrufer und soll hier nun krähen, um uns immer wieder an unseren Auftrag zu erinnern, die Schöpfung zu bewahren", sagt die Pfarrerin.
Die Teilnahme an dem Öko-Audit hatte der Kirchenvorstand im Jahr 2019 beschlossen. Seitdem wurde vom Umweltteam unter Leitung von Heinrich Kilian ein detaillierter Maßnahmenplan ausgearbeitet, der nun vom Umweltrevisor der Landeskirche Siegfried Fuchs aus Bad Neustadt auf Herz und Nieren geprüft und für gut befunden wurde. Die Kirchengemeinde hat eigene, individuell auf die Kirchengemeinde zugeschnittene Umweltziele gesetzt. Die abschließende Prüfung fand am Samstag, 15. Mai, coronabedingt per Videokonferenz statt. „Im Juni werden wir die Zertifizierung dann hoffentlich mit einem Festakt und Übergabe der Urkunde gebührend feiern können“, so Müller-Oldenburg.
Ziel des Audits ist es, in der Philippuskirche in Eisingen den Ressourcenverbrauch weiter zu senken, das ganze Gemeindeleben vom Kaffee-Einkauf über die Büroorganisation bis hin zum Heiz-Verhalten umweltbewusst zu gestalten und Investitionen sinnvoll für die Zukunft zu planen. „Sich um einen klimaverträglichen, zukunftsfähigen Lebensstil zu bemühen, hat auch ein christliches Motiv“, erklärt Heinrich Kilian, Umweltbeauftragter des Kirchenvorstandes. „Es geht schließlich darum, die Schöpfung zu bewahren und unseren Planeten für künftige Generationen zu erhalten.“ Heinrich Kilian wurde zwei Jahre lang von Hermann Dornauer, Dietlind Gnuschke-Hauschild, Björn Hauschild, Michaela Klein, Alexandra Thornagel und Norbert Weisensee sowie von Karlheinz Ursprung unterstützt.
In der Corona-Krise habe das Projekt „Grüner Gockel“ der Gemeinde gutgetan, hebt Pfarrerin Müller-Oldenburg hervor. „So hatten wir im Kirchenvorstand und in der ganzen Gemeinde immer auch noch etwas anderes auf der Tagesordnung als nur Hygienevorschriften und alles, was nicht geht.“ Die Gemeinde habe sich als handlungsfähig und gestaltend erlebt. „Dafür bin ich dem Umweltteam sehr dankbar, denn ich glaube, das hat uns mit durch diese Krise getragen“, so Müller-Oldenburg.
Von: Kirsten Müller-Oldenburg, Pfarrerin