Ulrike Wiesen-Dold war für eine ganze Generation von Kinderpflegerinnen die prägende Pädagogin der Schule. Seit 1991 unterrichtete die Diplom- und Sonderpädagogin das Fach Pädagogik und Psychologie und leitete seit 2009 die Berufsfachschule für Kinderpflege. "Für mich stehen immer die Menschen im Mittelpunkt", sagte Ulrike Wiesen-Dold, die auch eine Ausbildung zur systemischen Beraterin absolviert hatte.
Junge Menschen kompetent auf einen sehr anspruchsvollen Beruf vorzubereiten und sie gleichzeitig wertschätzend und individuell in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu begleiten, waren ihr immer eine Herzensangelegenheit.
Mit viel Idealismus und hoher Motivation modernisierte sie das Schulgebäude. Frühzeitig brachte sie die Digitalisierung voran, sodass Schüler und Lehrkräfte auch in Coronazeiten kompetent im Homeoffice agieren konnten. In Projekten ermöglichte sie den Schülern ungewohnte Einblicke in neue pädagogische Fachbereiche wie tiergestützte Pädagogik oder Erlebnispädagogik. Um dem hohen Interesse an der Ausbildung gerecht werden zu können, wurde die Schule ab 2012 um eine weitere Anfangsklasse erweitert.
Ein wichtiges Anliegen war ihr, gesellschaftliche Veränderungen aufzugreifen und mitzugestalten. So initiierte sie 2016 eine Berufsintegrationsklasse, in der junge Menschen mit Migrationshintergrund einen schulischen Abschluss erreichen konnten. 2022 wurde sie die erste Schulleiterin an der neu gegründeten Fachakademie für Sozialpädagogik.
"Mit Frau Wiesen-Dold verlieren wir eine echte Vollblutpädagogin", hob Stellvertreterin Katja Keller-Wolf bei der Abschlussfeier in der Kirche St. Stephan hervor. Dort verabschiedete sich die Schulfamilie mit Dankesreden, Geschenken und vielen guten Wünschen von der sehr beliebten Schulleiterin.
Von: Steffi Schuhmann (Lehrkraft, Philipp Melanchthon Schulzentrum)