
Nachdem sich Pfarrer Zacharias Nitunga bereits in einem Gottesdienst von seinen Schäfchen in Kleinrinderfeld verabschiedet hatte, wollten der Pfarrgemeinderat und die politische Gemeinde den Seelsorger ebenfalls würdig verabschieden. Wie berichtet war Nitunga, der aus dem von einem Bürgerkrieg schwer gezeichneten afrikanischen Burundi stammt, von Bischof Franz Jung in Kleinrinderfeld abberufen worden. Er wird zukünftig in Aschaffenburg in der Pfarreingemeinschaft St. Konrad als Pfarrvikar eingesetzt.
Nitunga war in Kleinrinderfeld äußerst beliebt, stellte nicht nur Bürgermeister Harald Engbrecht in seinem Grußwort fest. Der rührige Seelsorger war 2009 in die Gemeinde gekommen. Mit seinem "besonderen Charme", wie es Dritter Bürgermeister Franz-Josef Scheder ausgedrückt hatte, ging Zacharias, wie er gerne genannt werden wollte, auf die Menschen zu. "Besuche ich meine Schäfchen nicht, kommen sie auch nicht zu mir", ist der Leitsatz von Pfarrer Nitunga und diese Offenheit zeichnet ihn aus, so der Pfarrgemeinderatsvorsitzende Herbert Kratzer. Er erinnerte an die Ankunft von Nitunga in der Gemeinde, die groß gefeiert wurde. Unvergessen sind die Motorradmessen unter freiem Himmel die Pfarrer Zacharias in Zusammenarbeit mit dem Motorradclub Iron Fighters jedes Jahr zelebrierte oder seine Faschingsmessen. "Das war ein absolutes Novum in unserer Kirche", so Kratzer.
Nitunga will weiterhin Kontakt halten
"Zacharias' freundliches, bescheidenes, weltoffenes, verständnisvolles und den Menschen zugewandtes Wesen bewirkte, dass er bevorzugt eingeladen wurde zu taufen, Trauergottesdienste zu zelebrieren, aber auch den Trauernden in ihrem Leid beizustehen", lobte Kratzer den Menschen Zacharias. Doch er ging auch auf die weniger schönen Dinge in der Zeit von Pfarrer Nitunga in der Gemeinde ein. In ein Märchen verpackt sprach er die Kompetenzschwierigkeiten an, die Nitunga erleben musste und die auf dem Rücken der Gläubigen ausgetragen wurden. Sogar vor Bischof und Generalvikar machte Kratzer kein Halt, sondern schilderte die Gespräche im Bischofssitz, als es um die Zukunft von Pfarrer Nitunga in Kleinrinderfeld ging.
Für die Zukunft wünschten Nitunga alle Anwesenden, darunter fast alle Gemeinderatsmitglieder und der Pfarrgemeinderat, dass er seinen Frieden finden kann. Als Erinnerung gab es von der Pfarrgemeinde ein künstlerisch geschaffenes Kreuz und von der Gemeinde einen Blumenstock. Nitunga fehlten fast die Worte vor Rührung, aber er dankte dann doch noch allen, die zu ihm gehalten hatten und versprach weiterhin Kontakt zu den Kleinrinderfeldern zu halten. "Ihr dürft mich jederzeit besuchen oder anrufen".