
Walter Kolbow, Urgestein der unterfränkischen SPD, hielt die Laudatio, Stefan Wolfshörndl, frisch designierter Kreistagsvorsitzender, entrichtete Grußworte. Spätestens da war jedem der geladenen Gäste im Kulturstüble im Lammkomplex klar, hier galt es eine herausragende Persönlichkeit zu ehren: Peter Stichler. Seit 20 Jahren lenkt er als Bürgermeister die Geschicke der Marktgemeinde, seit 30 Jahren sitzt er im Gemeinderat.
Die vom SPD-Ortsverein unter der Leitung von Wolfgang Knorr organisierte Feier machte deutlich, wie sehr der beliebte und vorausschauende Mensch in seinem Heimatort eingebunden ist. Sein Freund Jürgen Röhling sagte treffend: „Peter mag Menschen, Peter hört zu, Peter übernimmt gerne Verantwortung und er ist Urhöchberger“. Damit ist er genau der richtige Mann für den Ort, fuhr er fort.
Und Walter Kolbow fügte hinzu, dass „Bürgermeister die wahren Helden sind“. Sie müssen sich mit den Problemen der Menschen vor Ort auseinander setzen, sei es dass die Kanalisation verstopft sein, ein Auto falsch geparkt hat oder zwischenmenschliche Probleme zu lösen sind; immer ist der Bürgermeister gefordert.
Dies fordert Kolbows höchsten Respekt, denn als Politiker im Bundestag könne man sich in den Zug setzen und die Alltagsprobleme hinter sich lassen. Alls dies könne ein Bürgermeister nicht und deshalb bewundert Kolbow die Arbeit seines Parteigenossen Peter Stichler auch so.
Etwas betrübt erzählte er von den vergeblichen Versuchen der Partei ihn als Landtagskandidat aufzustellen, doch Stichler sei einfach zu ortsverbunden gewesen, was man letztlich zu akzeptieren habe. Trotzdem war es Peter Stichler in den vergangenen 20 Jahren gelungen hochrangige Politiker und Menschen nach Höchberg zu locken. Erinnert sei nur an die ehemalige Bundesministerin Renate Schmidt, Fußballidol Uwe Seeler oder an den Kandidaten für das Amt des bayerischen Ministerpräsidenten Christian Ude, der 2012 zum Wahlkampf um den Bürgermeisterposten Höchberg einen viel beachteten Besuch abstattete.
Der Jubilar selber berichtete voller Stolz von einer kleinen überraschenden Feier seiner Verwaltung und des Bauhofs in der vergangenen Woche. „Ich bin gerne für die Menschen im Ort da“, drückte er seine Motivation aus, nicht in die große Politik gewechselt zu sein.
Doch ein Versprechen gab er an diesem „Abend unter Freunden“ ab. 2020 ist definitiv Schluss, „dann habe ich meiner Frau Elli versprochen mich um unseren Rollrasen zu kümmern“.
Und wer weiß, vielleicht wächst der gelernte Verlagskaufmann auch in die Aufgabe eines Gärtners hinein, was dem in der Kindheit als „Läushämmel“ bekannten sicher auch noch gelingen wird. Umrahmt wurde die Feier von der Geigenmusik von Anika Friedrich.