Fünf Punkte standen in der ersten Sitzung des Jahres des Marktes Frickenhausen auf der Tagesordnung und eine halbe Stunde, nachdem Bürgermeister Günther Hofmann die Gemeinderäte begrüßte, war die Sitzung für die Öffentlichkeit auch schon wieder beendet. Dies bedeutet aber bei Weitem nicht, dass die Sitzung durchgängig entspannt verlaufen ist.
Das Gemeinderatsmitglied Reiner Laudenbach stellte durchaus kritische Fragen. Zum Beispiel als es um die Terminfindung zu einer Besprechung einer neuen baurechtlichen Gestaltungssatzung ging. Die Frage war, inwiefern eine Bürgerbeteiligung in dieser Sache geplant sei. Laudenbach verwies hier auf Nachbargemeinden, die Bebauungspläne für Photovoltaik-Anlagen oder Windkraftanlagen aufstellen würden. Ein solches Konzept für das Thema Bürgerenergie würde er sich auch in Frickenhausen wünschen. Er forderte, die Besprechung des Themas als eigenen Tagesordnungspunkt in eine zukünftige Sitzung aufzunehmen. Auch dass im Jahr 2023 kein Rechnungsprüfungsausschuss stattgefunden habe, verwunderte ihn sehr. Hier würde dringender Handlungsbedarf bestehen, so Laudenbach.
Inhaltlich platziert er damit relevante Themen, die es zu diskutieren oder besprechen gilt. Mit indirekten und direkten Spitzen gegen Bürgermeister Hofmann trug er allerdings dazu bei, dass es auf sachlicher Ebene kaum zu einem Austausch kam. Stattdessen war die Atmosphäre im Gremium emotional aufgeladen. "Ob Du das verstehen willst oder nicht, ist mir egal", erwiderte Hofmann an einem Punkt der Diskussion.
Die Streitkultur im Frickenhäuser Gemeinderat ist bereits seit langem ein Thema im Gremium. Schon vor etwa einem Jahr hatte Bürgermeister Hofmann zu einem respektvolleren Umgang miteinander aufgerufen.