Vier unterfränkische Kandidaten zogen in Würzburg in den Koch-Kampf ums perfekte Dinner. Am Freitagabend fiel die Entscheidung: Zwei Hobbyköche konnten gleich gut mit Kochlöffel, Pfanne und Ofen umgehen. Die 61-jährige Industriekauffrau Theresia Edskes aus Triefenstein und der 72-jährige Rentner Julius Schmidt aus Würzburg holten beide 22 von 30 möglichen Punkten. Mit im Rennen waren noch die ehemalige fränkische Weinkönigin Marion Wunderlich und Immobilienmakler Sascha Mannel.
Wie jede Woche wurde bei der ersten Runde Grundlegendes geklärt – die für die Kandidaten erfreulichste Information: Die Gäste der fränkischen Runde sind pflegeleicht. Alle sind sich einig: „Wir essen fast alles – wir sind eine unkomplizierte Truppe“. Sehr zur Freude von Gastgeberin Theresia Edskes, die am Dienstag in die wegen Pfingstmontag verkürzte Kochwoche startete. „Bei mir war es ein Mischmasch an Gefühlen, weil man als erste Kandidatin ja nicht weiß, wer abends vor der Tür steht“.
Seit zehn Jahren schon verfolgt Edskes die Sendung im Fernsehen. Beworben hat sie sich, da sie das Ganze live miterleben wollte. Unerfahren ist die 61-Jährige als Köchin nicht: Sie veranstaltet unter anderem Krimi-Dinner. Doch das Kochen unter den erschwerten Bedingungen einer Fernsehshow war neu für sie. „Irgendwann blendet man die Kameras einfach aus“, sagt Edskes.
Sieg trotz Fauxpas
Trotz der entspannten Gäste verging der Hobbyköchin dann aber für einen kurzen Moment das Lachen. Ihre für die Hauptspeise angedachten Kartoffelnestchen wollten einfach nicht kross werden. „Da wurde mir kurz richtig schlecht und ich war echt wütend auf mich selber“, erinnert sie sich zurück, da die Dreharbeiten bereits im April stattgefunden hatten. Es blieb nur der radikale Weg: Die Hauptspeise ging ohne Kartoffelnester raus. Trotz des Fauxpas hat sie 22 Punkte von den anderen erhalten.
So wie auch der 72-jährige Julius Schmidt. Seine Freunde wollten ihn vor drei Jahren bereits zu der Sendung anmelden, scheiterten aber an den genauen Daten, die das Fernsehteam von den Kandidaten benötigt. Deswegen hat sich der leidenschaftliche Koch einfach selbst beworben.
Aufgeregt war er bei seinem Dinner nicht. Seine Frau, mit der er bereits seit 42 Jahren verheiratet ist, sagt dazu nur: „Julius war schon immer ein cooler und ruhiger Kerl.“ Auch während der Dreharbeiten hat sich Schmidt nicht aus der Ruhe bringen lassen. „Es waren insgesamt zwei Kamerateams vor Ort, es wurde viel umgestellt und zurechtgerückt, aber ich konnte trotzdem in Ruhe kochen“, so der Sieger. So wie Theresia Edskes habe auch er nicht den Anspruch gehabt zu gewinnen. „Ich habe es aus Spaß an der Freude gemacht“, sagt der 72-Jährige.
Bei dem einen Dinner blieb es in der unterfränkischen Runde übrigens nicht. Schmidt lud alle Kandidaten zu einem Schlachtplatte-Essen zu sich nach Hause ein. Aufgrund der harmonischen Gruppe ist sich Hobbyköchin und Siegerin Edskes sicher: „Bei dem zweiten Dinner wird es sicher nicht bleiben“.
