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Würzburg
Peinliche Briefkasten-Panne am Würzburger Rathaus
Fast eineinhalb Tage war ein Briefkasten mit Wahlunterlagen am Würzburger Rathaus unverschlossen. Größerer Schaden ist offenbar nicht entstanden.
Ein Briefkasten im Rathaushof mit eingeworfenen Wahlbriefen war am Wochenende nicht verschlossen und konnte leicht geöffnet werden.
Foto: Karl-Georg Moser | Ein Briefkasten im Rathaushof mit eingeworfenen Wahlbriefen war am Wochenende nicht verschlossen und konnte leicht geöffnet werden.
Karl-Georg Rötter
Karl-Georg Rötter
 |  aktualisiert: 16.12.2021 11:48 Uhr

Der Würzburger Rechtsanwalt Karl-Georg Moser staunte nicht schlecht, als er am späten Sonntagnachmittag seinen ausgefüllten Stimmzettel für die Europawahl in den Briefkasten im Ehrenhof des Rathauses einwerfen wollte. "Aus einem Bauchgefühl heraus und weil er etwas lidschäftig aussah", drehte er am Griff des Briefkastens und zog daran. Und es geschah, was auf gar keinen Fall hätte passieren dürfen. Die Tür des Briefkastens ließ sich kinderleicht öffnen.

Gewissenhaft wie er als Jurist nun einmal ist, schloss der Anwalt die Türe gleich wieder, hinter der etwa 50 rote Wahlbriefe mit Stimmzetteln für die Europawahl lagen. Auch Antragskarten für Briefwahlunterlagen und andere Post sah Moser in dem Behälter. Danach machte er mit seinem Smartphone noch ein paar Bilder.

OB Christian Schuchardt griff persönlich ein 

Da ihm nicht klar war, wie lange der Briefkasten bereits offen stand und wann er wieder verschlossen werden würde, rief er Stadträtin Judith Jörg an, die er von seiner Tätigkeit beim Africa Festival kannte. Da am Sonntag keiner der Hausmeister erreichbar war, telefonierte Judith Jörg daraufhin, wie sie am Montag auf Anfrage dieser Redaktion berichtete, Oberbürgermeister Christian Schuchardt an, der sich sofort persönlich um den Vorfall kümmerte und dafür sorgte, dass der Postkasten wieder abgeschlossen wurde.

Kein Hinweis auf entwendete Wahlunterlagen 

Wie Rathaussprecher Christian Weiß auf Anfrage mitteilte, sei der Briefkasten am Samstagmittag gegen zwölf Uhr geleert, dann geschlossen, aber nicht abgeschlossen werden. Dass der Briefkasten dann fast eineinhalb Tage unverschlossen war, sei auf ein Versehen eines Rathausmitarbeiters zurückzuführen. Inzwischen seien alle Mitarbeiter, die mit den Briefkästen zu tun haben, darauf hingewiesen worden, beim Öffnen und Schließen der Behälter besondere Sorgfalt walten zu lassen.

Hinweise, dass möglicherweise Wahlunterlagen entwendet worden sein könnten, gebe es nicht, sagte der Rathaussprecher. Der Vorfall dürfte demnach keine Auswirkung auf die Durchführung der Europawahl am kommenden Sonntag haben.

Rechtsanwalt Moser ging mit seinen Wahlunterlagen übrigens auf Nummer sicher. Er warf sie in einen zweiten Briefkasten am Rathauseingang ein. Nicht ohne vorher überprüft zu haben, dass dieser verschlossen war. 

 
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Kommentare
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  • harryamend@outlook.de
    Und, weiß die main-Post auch wie viele Briefkästen früher schon mal nicht oder nur unzureichend verschlossen waren und wurde darüber auch so eifrig berichtigt, bzw. ein Fass aufgemacht? Scheint so als müsse man in Zeiten vom Internet über alles ein Drama daraus machen.
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  • Harald.Zierhut@t-online.de
    #schlüsselaufpassen
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  • Fr-goetz@t-online.de
    "Peinlicher Briefkasten, peinliches Rathaus!"
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  • kej0018@aol.com
    Alle Mitarbeiter, die mit dem Briefkasten zu tun haben, wurden auf besondere Sorgfalt hingewiesen. Und was ist mit der restlichen Arbeit???
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  • Michael Fischer
    Heutzutage muss man mit allen rechnen. Ob es bei der Auszählung der Briefwahl oft mit rechten Dingen zu geht.
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  • DieWahrheit
    Dieser Kommentar zeigt eindeutig, dass Sie vom System keine Ahnung haben, aber fest kommentieren.

    Na ja, einen Vorteil hat Ihr Kommentar nun doch, er zeigt eindeutig auf, dass nicht die die am lautesten Schreien im Recht sind. Es wird nicht lange dauern, bis das der Durchschnittsmensch auch bemerkt.

    Gruß
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  • info@softrie.de
    Also eigentlich muss die Stadt Würzburg jetzt überprüfen, wessen Unterlagen eingegangen sind und wer alles Briefwahlunterlagen bestellt hat. Sonst ist das Ergebnis angreifbar.
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  • Fr-goetz@t-online.de
    Angreifbar?
    Das gibt es doch in einer Demokratie nicht!
    Wo kommen wir denn dahin, wenn bei der Europawahl ein Briefkasten in Wü das Ergebnis als anfechtbar darstellen würde!
    Daran dürfen sie doch garnicht denken!
    Läuft doch alles plan, in diese Demokratie!
    Alles korrekt!
    Meine Briefwahl war auch dabei, bin mal gespannt ob sie mit ihrer Vermutung recht haben, und nachgeprüft wird. Ich denke mal nicht!
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  • DieWahrheit
    Wo leben Sie?

    schade, dass das jetzt schon bemerkt wurde. Ich habe alle Briefwahlunterlagen, die ihrer Gesinnung sind entnommen und werde sie nach der Wahl der Main-Post zur Verfügung stellen.

    Gruß
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  • peterlesbub
    Ideal wäre auch im Würzburger Rathaus ein Briefkasten, der nur von innen zu leeren ist, staatliche Behörden haben solche standartmäßig. Aber im Würzburger Rathaus hat man es natürlich versäumt, darüber ein 6 stelliges Gutachten wie für die Litfasssäulen erstellen zu lasssen.
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  • mponline
    Da wird ein riesen Aufstand um den Datenschutz gemacht und die zuständigen Mitarbeiter sind noch nicht mal in der Lage, diesen Briefkasten richtig zu sichern! Und was sagt der Wahlvorstand dazu? Ist für diese unfähigen MA kein Platz beim Unkraut jäten im Glacis?
    Aber Wehe, der einfache Bürger kommt mit der Zahlung seiner kommunalen Abgaben in Verzug ...
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  • pressestelle@lra-wue.bayern.de
    Wir haben einen Hinweis zu Ihrem Kommentar: Auf eigenen Wunsch gesperrt.
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  • rolandroesch@web.de
    Schande über mitarbeiter die nicht mal den Briefkasten Leeren und verschließen können. Ich Wähl am Wahltag.
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  • roswitha.oehrlein@aol.com
    Aber passen Sie auf das Sie nicht in den Briefkasten fallen 🤣
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