Höland ist Gründungsmitglied und langjähriger Vorsitzender, auch wenn er seit 15 Jahren in Oberickelsheim (Lkr. Neustadt/Aisch) wohnt.
Unzählige Benefizveranstaltungen und Bürgerfahrten hat er in den letzten 22 Jahren initiiert, 280 000 Euro wurden dabei erwirtschaftet.
Für diesen Einsatz hat er bereits die Bundesverdienstmedaille erhalten.
Am 9. Mai kommt eine weitere Auszeichnung hinzu, der Eintrag in das Ehrenbuch der Stadt Suhl, was der Ehrenbürgerwürde gleich kommt.
Zum Festakt in Suhl begleiten ihn rund 60 Freunde, Bekannte und Weggefährten, auch Bürgermeisterin Marion Schäfer aus Würzburg und Bürgermeister Martin Hümmer aus seinem Wohnort Oberickelsheim.
Über die Ehrenbürgerwürde freut sich Bernd Höland: „Es ist mir eine unheimliche Genugtuung. Erst war ich Staatsfeind, nun werde ich Ehrenbürger“, sagt er.
Denn ein Feind war er einst in den Augen der Staatssicherheit der DDR, ein „Vertreter einer negativ feindlichen Organisation“.
So steht es in seiner umfangreichen Stasiakte. Sowohl bei seinen Besuchen in Thüringen als auch zuhause in Würzburg ließ man ihn von 1988 bis 1990 bespitzeln und ausspionieren, wie er später auf rund 900 Seiten nachlesen konnte.
„Eine Städtepartnerschaft ist nichts Politisches, sie ist für die Menschen da“, meint der 63-Jährige. Höhepunkt seiner Aktivitäten war nach dem Mauerfall der „Würzburger Tag“ in Suhl am 14. Januar 1990. „Das werd' ich nie vergessen“, erzählt er.
Fast 2000 Würzburger hatten sich nach Thüringen aufgemacht, Einzelpersonen, Vereine, Musikkappellen. In 31 Bussen kutschierten sie hin, zum Mittagessen waren sie in Suhler Familien zu Gast. „Davon sind viele Kontakte geblieben“, sagt Höland.
Vor über 4000 Menschen hat er damals eine Rede gehalten. Viele Begegnungen folgten, „aus der Besuchsgeschichte wurden Hilfeleistungen“.
Rund 50 Mal ist er im ersten Jahr nach der Wende die 170 Kilometer nach Suhl gefahren. Familien, Kindergärten, Seniorenheime wurden mit Geld oder Sachspenden unterstützt. Dafür ging Höland in Würzburg Klinken putzen.
Zuhause konnte er auf die Unterstützung seiner Frau Birgit bauen. Über zehn Jahre lang war er zudem Präsident des Deutsch-Amerikanischen Freundschaftsclubs Würzburg-Giebelstadt-Kitzingen.
Mit Gregor Gysi saß er schon zweimal bei einer Podiumsdiskussion auf der Bühne, auch die thüringische Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht hat er getroffen.
Die Suhler Lokalzeitung „Freies Wort“ widmete ihm 2007 eine ganze Seite und lobte ihn als „Motor der Städtepartnerschaft“.
Der Freundeskreis hat heute nur noch 23 Mitglieder, drei in Würzburg und 20 in Suhl, ist jedoch nach wie vor aktiv mit etwa acht Veranstaltungen im Jahr.
Allerdings wird er sich als Verein im Juni auflösen. „Wir werden auch ohne den Rahmen tätig bleiben“, so Höland. Geboren ist Höland in Erfurt. 1961, rechtzeitig vor dem Mauerbau ging die Familie in den Westen und landete in Würzburg. „Wir haben damals drei Jahre lang von Spenden gelebt.
Davon wollte ich etwas zurück geben“, sagt er. Als Kaufmann war er selbstständig mit einem Backwarenvertrieb, den er kürzlich verkauft hat.
Und dann ist da noch der Wunsch ein Buch zu schreiben über die eigene Familiengeschichte. Allein die Fotos und Zeitungsartikel über die Städtepartnerschaft füllen neun Bücher seines Privatarchivs.