„Kultur und Kommune“ – Unter diesem Motto hat Die Linke Würzburg eine neue Veranstaltungsreihe ins Leben gerufen. Es geht um die Sorgen und Nöte von Kreativen und Kulturschaffenden in der Region, aber auch um ihre Ideen, so die Pressemitteilung der Partei.
Den Auftakt der Reihe bildete eine Podiumsdiskussion von lokalen Kulturschaffenden im Theater Chambinzky. Moderiert wurde der Abend von Wolfgang Tast. Leander Sukov, Schriftsteller aus Ochsenfurt und Vizepräsident des deutschen PEN-Zentrums, betonte, dass sich für alle Künstler die Honorarfrage stelle. Er nannte als Beispiel Norwegen, wo von jedem Buch, das dort erscheint, 1000 Exemplare vom Staat gekauft werden. In Deutschland sei diese Regelung Anfang der 80er Jahre abgeschafft worden.
Bundestagsabgeordnete Simone Barrientos ist seit 2017 kulturpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke. Sie beklagt das Kooperationsverbot zwischen Bund und Ländern in der Kultur. Sie sieht den Bund in der Pflicht, Rahmenbedingungen festzulegen, damit die Kommunen kulturpolitischen Gestaltungsspielraum haben. Es sollten "Kulturschutzgebiete" gesetzlich verankert werden. Barrientos kandidiert 2020 für das Amt der Würzburger Landrätin.
Der Würzburger Stadtrat und Oberbürgermeisterkandidat Sebastian Roth sieht als Impuls auf kommunaler Ebene die Möglichkeit, Angebotsräume zu schaffen. Orte wie der „Blaue Adler“ stürben in Würzburg leider weg. Seine Idee ist es, im Ringpark freie Bühnen für Maler oder Musiker zu schaffen. Ein Erfolg sei der vom ihm initiierte Bücherschrank in Grombühl. Es müssten neue Übungsräume für Bands und Spielstätten geschaffen, aber auch bestehende Räume erhalten werden. Daher will Roth durchsetzen, dass die Stadt Würzburg das Posthallen-Areal zurückkauft und der Posthalle übergibt.
Musikalisch umrahmt wurde der Abend von der Würzburger Sängerin und Gitarristin Sara Teamusician, die in diesem Jahr mit dem Preis für junge Kultur der Stadt Würzburg ausgezeichnet wurde.
Die Reihe „Kultur und Kommune“ wird fortgesetzt. Am 7. Februar ist ein Lyrik- und Liederabend mit dem Titel „Der junge Karl Marx“ geplant.