Die Zeiten des kostenfreien Parkens am Mainärztehaus sind vorbei: Ab Freitag werden Patienten und Kunden an zwei Parkscheinautomaten zur Kasse gebeten. Mehr als ein Jahr lang hatte die Geschäftsführung des Mainärztehauses über diesen Schritt nachgedacht. Letztlich sei er aber unumgänglich gewesen, sagt Angelika Pfeiffer, Assistentin der Geschäftsführung.
Die eigentlich für die Patienten des Ärztehauses vorgesehenen Parkplätze würden mit schöner Regelmäßigkeit auch von Fahrern genutzt, die im Ärztehaus gar nichts zu erledigen hätten, sondern in benachbarten Betrieben oder in der Schule, sagt Pfeiffer. Die Folge sei eine ständige Parkplatznot, unter der dann wieder die Patienten zu leiden hätten. Mit bloßen Appellen an die „Fremdparker“ sei das Problem nicht in den Griff zu bekommen gewesen.
Die erste Stunde ist kostenfrei
Deshalb wurde nun eine Firma beauftragt, die am Ärztehaus zwei Parkscheinautomaten aufstellt. Mitarbeiter, die das Vorhandensein der Parktickets überprüfen, werden derzeit noch gesucht. „Die erste Stunde ist kostenlos“, erklärt Angelika Pfeiffer. Wer länger bleiben will oder muss, zahlt dann für jede weitere Stunde einen Euro – ein Betrag, den Angelika Pfeiffer für verschmerzbar hält.
Es seien bereits im Vorfeld Umfragen unter Patienten gemacht worden, bei denen sich Verständnis für die Maßnahme abgezeichnet habe. Allerdings rechnet Angelika Pfeiffer auch mit einigen harschen Reaktionen.
Schranke wäre unpraktikabel gewesen
In sozialen Netzwerken sind solche bereits zu finden: „Unverschämt“ oder als „Abzocke“ empfinden einige Facebook-Nutzer die neuen Parkgebühren. Die Geschäftsführung hatte zuvor auch andere Möglichkeiten in Erwägung gezogen, etwa eine Schranke mit Pfandsystem, die das Verlassen des Parkplatzes nur gestattet hätte, wenn die im Ärztehaus ansässigen Praxen und Geschäfte das Ticket freigeschaltet hätten. Für die Bäckerei und die Apotheke im Ärztehaus wäre dies aber eine denkbar unpraktische Lösung gewesen, die außerdem einen ständig präsenten Techniker zur Wartung der Schranke erfordert hätte.
Große Gewinne erwartet sich Angelika Pfeiffer aus den Parkgebühren nicht.
Zeit nicht zu knapp kalkulieren
Immerhin müssen aus den Einnahmen die Entlohnung der Kontrolleure und die Anschaffungskosten für die Automaten bestritten werden. Dass das neue System zu Hektik führen könnte, hält Angelika Pfeiffer für vermeidbar. Etwa, dass ein Patient nach einstündigem Aufenthalt in einer Praxis zum Automaten sprinten muss, um nachzuzahlen. „Ich würde da einfach etwas großzügiger denken und die Zeit nicht zu knapp kalkulieren“, sagt Pfeiffer.
Betroffen sind nur die Parkplätze direkt um das Mainärztehaus herum. Die von der Firma IREKS für die Zeit der Bauarbeiten an der Neuen Mainbrücke nicht nur dem Ärztehaus kostenlos zur Verfügung gestellten Plätze können nach wie vor ohne Ticket zum Parken genutzt werden.