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Panik bei Lance Armstrong
Eibelstadt Drei Jahre lang rief Dr. Bernd Amling in regelmäßigen Abständen bei der Hotline an, um Kandidat in der Quiz-Show "Wer wird Millionär" (WWM) zu werden. Letztlich mit Erfolg.
Von unserem Redaktionsmitglied ralph bauer
 |  aktualisiert: 17.10.2017 18:29 Uhr
Bis er sein Stethoskop an den Nagel hängen kann, wird es noch etwas dauern. Das wollte er aber für den Fall, dass er eine Million Euro gewinnen würde, auch gar nicht. Ein neuer Hausanstrich und eine Reise in den Libanon standen bei dem 42-Jährigen auf dem Wunschzettel. Am Ende wurden es 16 000  Euro.

Gestern Abend konnten die Eibelstädter ihren Doktor im Fernsehen bewundern, die Aufzeichnung in Köln ging bereits am Dienstag vor einer Woche über die Bühne. Am frühen Nachmittag ging es los, pro Tag werden drei Sendungen aufgezeichnet. "Ich war noch nie in meinem Leben so aufgeregt", erinnert sich der zweifache Familienvater, der mit Tochter Carolin an den Rhein gefahren war. Stress kam zudem auf, weil der Kandidat vor ihm bis zur 500 000-Euro-Frage spielte.

Zwei Minuten vor Ende der Sendung schlägt die Stunde von Bernd Amling. "Bringen Sie die Begriffe in die Reihenfolge, in der sie in einem bekannten Volkslied genannt werden! A:  Wild, B:  Wald, C:  Kurpfalz, D:  Jäger", fragt Quizmaster Günther Jauch die zehn Kandidaten im Halbrund. Blitzschnell fliegen die Finger des Oldtimer-Fans über den Tastenblock, der vor ihm steht. D-C-B-A. Die richtige Kombination bringt ihn auf den Stuhl.

Bei den ersten Fragen geht alles glatt. Doch bei 2000 Euro kommt eine "Frau-im-Spiegel-Frage", wie Amling hinterher sagt. "Mit welchem Sportidol ist die Sängerin Sheryl Crow liiert?" Das Publikum entscheidet sich mit 55 Prozent für Lance Armstrong. "Das war mir aber zu unsicher, da hat mich dann die Panik gepackt." So nimmt er noch den 50:50-Joker und lässt sich zwei falsche Antworten streichen. Am Ende ist es doch Armstrong.

Bei der 64 000-Euro-Frage scheitert der Allgemeinarzt schließlich. Weil er nicht weiß, dass der Gesetzeshüter in Entenhausen Kommissar Hunter heißt. "Das letzte Micky-Maus-Heft habe ich vor 20 Jahren gelesen", kommentiert Amling die Frage, die ihn auf 16 000  Euro zurückwirft.

Um kurz nach 23 Uhr sind die Aufzeichnungen im Kasten, für das Team und die Kandidaten gibt es im Foyer des Studios Königsberger Klopse, Lasagne und Kartoffelgratin. Dazu natürlich jede Menge Kölsch.

Am Montag wurde die erste Sendung ausgestrahlt, danach ging es in seiner Praxis rund. Er musste nach eigenen Worten ungefähr 30-mal das gleiche erzählen. Nur was er gewonnen hat, durfte er bis heute natürlich nicht erzählen. "Ich hatte einfach Pech mit den Fragen", blickt er zurück auf seinen Auftritt in der Quizshow. "Halbwissen bringt da gar nichts." Er habe Angst gehabt, am Ende mit 500  Euro nach Hause zu fahren. Und dann dieser Stress ohne Verschnaufpause. "Die Werbepausen sind in Wirklichkeit nur 30  Sekunden", gewährt er einen Blick hinter die Kulissen.

Und was macht der WWM-Kandidat mit den gewonnenen 16 000  Euro? "Das Haus innen neu streichen lassen."

 
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