Am 18. Januar fand ein weiterer Vortrag der vhs Ochsenfurt aus der Veranstaltungsreihe Klimaschutz in der Stadtbibliothek Ochsenfurt statt. Dr. Kirsten Bähr, Umweltreferentin beim VerbraucherService Bayern, brachte die Zuhörer:innen zum Staunen mit der Aussage, dass sich das Öl der Ölpalme in nahezu jedem zweiten Supermarkt-Produkt findet: nicht nur in Nuss-Nougat-Cremes und Schokolade, sondern auch in Chips, anderen Fertigprodukten und sogar in Waschmittel und Seife. Darüber hinaus kommt noch ein erheblicher Verbrauch von Palmöl für die Gewinnung von Bio-Kraftstoffen hinzu.
Das weltweit am meisten gehandelte Fett bringt jedoch zahlreiche Probleme mit sich. Besonders besorgniserregend sind die gravierenden ökologischen Folgen des Ölpalmenanbaus. Für die Pflanzungen der wärme- und feuchtigkeitsliebenden Pflanze wird tropischer Regenwald gerodet, was einschneidende Veränderungen der Ökosysteme und die Gefährdung der Artenvielfalt mit sich bringt. Die ausgedehnten Plantagen erfordern als Monokulturen einen erhöhten Einsatz an Dünger und Pestiziden. Nicht zuletzt belastet der Transport des Produktes zu uns nach Europa das Klima.
Bähr stellte Alternativen vor und regte zum Nachdenken darüber an, wie tragfähig diese seien. So bringen unsere heimischen Ölfrüchte wie Raps oder Sonnenblumen geringere Erträge pro Fläche. In Fachkreisen wird diskutiert, inwieweit der Mehrbedarf an heimischen Ackerflächen durch den Ersatz des Palmöls durch heimische Produkte gedeckt werden könnte. Hierzu wird der Verzicht des Anbaus von Ölfrüchten für die bioenergetische Nutzung zu Gunsten der Nutzung für die Ernährung erwogen. Eine politisch gute Entwicklung ist das Auslaufen der Förderung für Biokraftstoffe aus Palmöl in diesem Jahr. Zur Frage, wie ein verantwortungsbewusster Umgang mit dieser wichtigen Pflanze und ihren Produkten im Alltag gelingen könnte, gab es viele Anregungen für die Verbraucher:innen.
Passend zum Thema des Vortrages stellte der Weltladen Ochsenfurt eine Auswahl seiner Produkte vor, die entweder ohne Palmöl auskommen oder mit zertifiziertem Palmöl produziert wurden. So hat jeder Konsument die Möglichkeit, auch beim Einkauf einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
Von: Carmen van Musscher (Leitung, vhs Ochsenfurt)