Anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft mit Otsu organisierte die Stadt Würzburg eine Bürgerreise nach Japan. 20 Würzburger verbrachten Ende April anlässlich dieses feierwürdigen Jubiläums zwölf Tage in Japan und lernten Kultur, Land und Leute kennen, wie die Stadt in einer Pressemitteilung schreibt.
Bürgermeister Adolf Bauer leitete die offizielle Delegation der Stadt Würzburg mit den Stadträten Willi Dürrnagel und Ingo Klünder. Auf der Rundreise durch Japan war mit der Besichtigung vieler Tempel, Schreine und Schlösser, Wanderungen durch Nationalparks, Entspannung im Onsen, einem mit heißem Quellwasser gespeisten Bad, oder auch kulinarischen Hochgenüssen der japanischen Küche für jeden Geschmack etwas geboten.
Durchhaltevermögen im Schneidersitz bewiesen
Reiseleiterin und Japankennerin Barbara Lohoff vermittelte nicht nur Informationen zu Geschichte und Kultur, sondern weihte die Reisegruppe vor allem in die Gepflogenheiten des Landes ein, wie es weiter in der Mitteilung heißt. Schließlich galt es die ein oder andere Verhaltensregel zu beachten: Die Teilnehmer bewiesen Durchhaltevermögen im Schneidersitz, verloren nicht den Überblick beim Drehen ihrer mit Tee gefüllten Schale, waren erstaunt darüber, wie viele verschiedene Paar Schuhe in einem Haus zu verwenden sind, lernten Reinigungsregeln vor dem Schreinbesuch etc. Der ein oder andere Fauxpas ließ sich im Eifer des Gefechts jedoch nicht immer vermeiden.
Den Höhepunkt erreichte die Reise jedoch beim Besuch der Partnerstadt Otsu, wo die Würzburger zusammen mit Freunden der Städtepartnerschaft das 40-jährige Jubiläum feierten. Gestartet wurden die Feierlichkeiten im direkt am Biwa-See gelegenen Würzburg-Haus, in dem die Reiseteilnehmer mit Bürgermeisterin Naomi Koshi, Mitgliedern der Japanisch-Deutschen Gesellschaft sowie der Otsu International Goodwill Association, sangen, tanzten und lachten.
Neue Kontakte wurden geknüpft
Es waren über 60 Freunde der partnerschaftlichen Beziehungen zwischen Würzburg und Otsu zusammengekommen, um neue Kontakte zu knüpfen und sich auszutauschen. Dazu blickte man in viele strahlende Gesichter, auch weil die letzten Besuche in Würzburg teilweise noch nicht lange her waren. Trotz Sprachbarrieren klappte die Verständigung bestens und alle zeigten sich sowohl bei deutschen Volksliedern als auch japanischen Liedern schunkelnd ziemlich textsicher.
Beim offiziellen Empfang im Rathaus am darauffolgenden Tag tauschten sich Bürgermeister Bauer und Bürgermeisterin Koshi unter anderem über den Verlauf aktueller Projekte aus: Der Mitarbeiteraustausch im Tourismusbereich, kulturelle Veranstaltungen wie Teezeremonien, ein Klavierkonzert sowie eine Würzburg-Fotoausstellung stehen für besonders lebendige partnerschaftliche Beziehungen auf Bürger- und Verwaltungsebene.
Dank für großes Engagement
Wie wichtig die Städtepartnerschaft zu Otsu sei, betonte Bürgermeister Bauer und zeigte sich hocherfreut, Teil dieser langen Partnerschaftsgeschichte zu sein: „Kommunale Partnerschaften bringen Menschen verschiedener Kultur und Nation zusammen. Die Zusammenarbeit und der Austausch im Bereich Kultur, Kochkunst, Musik, Tourismus und auf vielen weiteren Feldern sind sehr fruchtbar und erfolgreich. Allen, die dazu beitragen und in den letzten 40 Jahren beigetragen haben, möchte ich für ihr großes Engagement herzlich danken.“
Bauer und Bürgermeisterin Koshi äußerten den Wunsch, noch mehr Jugendliche in den Austausch einzubinden, damit die Partnerschaft weiter wachsen, gedeihen und lebendig bleiben kann. Nicht zuletzt sind es vor allem die Verbindungen und Beziehungen zwischen den Menschen, die das Herzstück einer Partnerschaft bilden.
Anschließend durfte die Delegation einen Blick in den Plenarsaal werfen und Bürgermeisterin Koshi stand den vielen Fragen Rede und Antwort.
Die Delegation aus Würzburg stattete auf der Japanrundreise auch der Freundschaftsstadt Nagasaki einen Besuch ab. Im Gespräch mit Bürgermeister Taue blickten Bauer und die beiden Stadträte auf sechs Jahre Städtefreundschaft zurück. Auch in Nagasaki besuchte die Delegation verschiedene Einrichtungen, die im Zusammenhang mit der Städtefreundschaft stehen. So durfte der Besuch des Siebold-Museums nicht fehlen. Sehr ergreifend war auch der Besuch des Atombombenmuseums und Friedensparks, bei dem Bürgermeister Bauer und die Stadträte Willi Dürrnagel und Ingo Klünder im Namen der Stadt Würzburg in Gedenken an die Opfer in Nagasaki einen Kranz niederlegten.