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Osthausen
Osthausen: Ehemaliger Bürgermeister Georg Hahn ist im Alter von 98 Jahren verstorben
Georg Hahn ist im Alter von 98 Jahren verstorben. Die Aufnahme zeigt den langjährigen Bürgermeister von Osthausen bei seinem 80. Geburtstag.
Foto: Hannelore Grimm (Archivfoto) | Georg Hahn ist im Alter von 98 Jahren verstorben. Die Aufnahme zeigt den langjährigen Bürgermeister von Osthausen bei seinem 80. Geburtstag.
Hannelore Grimm
 |  aktualisiert: 11.04.2025 02:42 Uhr

Georg Hahn, der langjährige Bürgermeister von Osthausen und Ehrenbürger der Marktgemeinde Gelchsheim, ist im Alter von 98 Jahren verstorben. 22 Jahre lang, von 1956 bis zur Eingemeindung nach Gelchsheim 1978, lenkte Hahn die Geschicke von Osthausen als Bürgermeister.  Wegen seiner Verdienste als Lokalpolitiker und als treibende Kraft in unzähligen Ehrenämtern, war Hahn im Laufe seines Lebens vielfach ausgezeichnet worden, unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande. 

An Weihnachten 1949 aus russischer Gefangenschaft zurück

Doch als junger Mann bekam Hahn erst einmal die Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs schmerzhaft zu spüren. Als 17-Jähriger wurde der Sohn eines Landwirts als Soldat eingezogen und an der Ostfront eingesetzt. Er geriet in russische Gefangenschaft, aus der er fliehen konnte. Doch in Ungarn wurde er wieder gefasst und nach Sibirien transportiert, ehe er in der Nähe von Moskau beim Straßenbau arbeiten musste. Als er am zweiten Weihnachtsfeiertag 1949 nach Hause zurückkehrte, wartete ein durch Bombardierung fast völlig zerstörtes Anwesen auf ihn. 

Nach dem Neuaufbau seines Hofes und neben seiner Arbeit als Landwirt und Schweinezüchter stellte sich Georg Hahn zunächst für sechs Jahre als Mitglied im Gemeinderat zur Verfügung, bevor er 1956 das Amt des Bürgermeisters übernahm. In den folgenden 22 Jahren bis zur Eingemeindung nach Gelchsheim 1978 verwirklichte Osthausen unter seiner Leitung bedeutende Projekte. Dazu zählen der Schulbau in Oellingen, der Anschluss an die Fernwasserleitung, der Bau der Kanalisation und der Ortsstraßen, die Errichtung eines Kriegerdenkmals, die Restaurierung der Kirche und das Flubereinigungsverfahren.

Seine Expertise als Schweinezüchter war gefragt

Georg Hahn, der zu den Gründern des Ochsenfurter Abwasserzweckverbandes gehört und sich als Ortsweisenrat, als Beisitzer im Musterungsausschuss und im Lastenausgleichsamt wie auch als Schöffe im Würzburger Jugendgericht betätigte, stand sich mit seinem beruflichen Können auch jahrelang seinen Berufskolleginnen und -kollegen zur Seite: Neben den Posten als stellvertretender Vorsitzender im Verband Unterfränkischer Schweinezüchter und als Vize im Landesverband der Bayerischen Schweinezüchter brachte er die Gründung des ersten Fränkischen Ferkelerzeugerrings mit auf den Weg.

Die Liste der Ehrenämter setzt sich fort mit dem Vorsitz in der Erzeugergemeinschaft und Züchtervereinigung für Zuchtschweine in Bayern, Hahn war Mitglied in den Ausschüssen der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schweinezüchter, Gründungsmitglied und Vorsitzender des Fleischerzeugerringes Maindreieck, Aufsichtsrats- und Ausschussmitglied bei der Südfleisch, dem Tiergesundheitsdienst Bayern und dem Landeskuratorium der Erzeugerringer für tierische Veredlung in Bayern. Die Erfahrung von Georg Hahn war im Spruchausschuss der Direktion für Ländliche Entwicklung ebenso gefragt wie bei der Bayerischen Versicherungskammer.

Für sein unermüdliches Wirken und seine Bereitschaft, Verantwortung zu tragen, bekam der engagierte Osthäuser sowohl das Bundesverdienstkreuz am Bande wie auch die Bayerische Staatsmedaille verliehen.

 
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