
Viele Aktionen und warmes Wetter sorgten für einen großen Ansturm auf die Burg in Burggrumbach. Diese war Tage zuvor von den Rittern des Chors Castellum Hospitalis, den Gefährten des Feuers mit ihren Pferden, den Unterstützern des Burggartens und vielen weiteren Akteuren belebt worden. Der Burginnenhof wurde in ein Zeltlager verwandelt, sodass man sich allein schon beim Anblick von Lager und Menschen in wallenden Gewändern ins Mittelalter zurückversetzt fühlte.
Unter dem Titel "Orient trifft Okzident" wurden Geschichte, Geographie und Botanik auf verschiedene Art und Weise erlebbar gemacht. Angelika Gräfin Wolffskeel von Reichenberg war Schirmpatin der zweitägigen Veranstaltung, bei der unter anderem auch Ehrengäste aus den ehemals Grumbachschen Besitzungen anwesend waren. Steffen Krummhaar, der Burgwart der Burg Rothenfels am Main, trat als Heinrich I. von Grumbach, der evangelische Pfarrer von Ichtershausen (südlich von Erfurt) als Probst Wolfram von Ichtershausen und Jürgen Gutjahr als Albert I. von Grumbach auf. Elfi Odenwald aus Wechterswinkel verkörperte die erste Äbtissin des von Markward II. von Grumbach und dessen Mutter Frideruna 1147 gegründeten Klosters in Ichtershausen.
Am Samstag um 11.30 Uhr begann in der Burg die Veranstaltung mit einer Rüstshow. Danach wurde den Besucherinnen und Besuchern an den verschiedensten Ständen ritterliches Leben gezeigt. So unter anderem der Kettenhemdmacher, der Schmied oder die Färberin. Großes Interesse fanden die Erklärungen des Henkers und des Rüstmachers mit Schwert und Helm und des Marokkaners, der vieles aus dem Heiligen Land und von sich selbst und seinem Outfit erzählte.

Daneben wurde im Burggraben kurzweilig der Bezug zu Geschichte und Natur hergestellt. Bei regelmäßigen Gartenführungen von Martin Mais wurde die Vielfalt der Pflanzen im Burggarten gezeigt. Denn in den vergangenen Jahren ist der Burggraben durch viele Pflanzenpatenschaften mit einem wahren Reichtum an Pflanzenarten belebt worden. Zudem konnte man sich von den verschiedenen Bewässerungsmöglichkeiten inspirieren lassen. "Wir haben noch genug Platz, es können immer noch Pflanzenpatenschaften erworben werden", berichtete Martin Mais, der Initiator und Gründer von "Burg Grumbach lebt".
Spektakulär dann das Turnier mit zwei echten Pferden. In einem Parcours traten die Herren "von Wallenburg" alias Rebekka Sessler und "von Heven" alias Kathrin Grünwald gegeneinander an. Angefeuert durch die Zuschauer war es ein wahres Vergnügen, dem Ganzen zuzuschauen.
In der Burgscheune gab es verschiedene Vorträge zu Maulbeer- und Quittenbäumen, zu Heilkräutern, Heroes aus Schweinfurt und dem Verein Ait-Bouguemez. Außerdem konnte man mehr über die marokkanische Partnerschule erfahren. Über die Wirksamkeit von Heilkräutern hielt Angelika Gräfin Wolffskeel von Reichenberg einen ausführlichen Vortrag.
Mit Hilfe von Schülerinnen und Schülern des Siebold-Gymnasiums, der Mittelschule Pleichach-Kürnachtal und anderen Schulen konnten historische Siegel aus Gips gegossen werden, Schmuck gebastelt, mittelalterliche Technik ausprobiert oder auch Pflanzenpatenschaften erworben werden.
