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Würzburg
Orestie-Alphabet, Teil 9: von Haaropfer bis Hephaistos
Friederike Sinn
 |  aktualisiert: 26.04.2023 23:29 Uhr
Haaropfer: - Am Grab: zum Zeichen der Trauer schneidet man eine Haarlocke ab und legt sie nieder (erstmals bei Homer belegt: Achill legt eine Locke auf dem Scheiterhaufen des Patroklos ab).

- Als Initiationsritus: bei Zeremonien des Erwachsenwerdens werden in Griechenland den Knaben die Haare geschnitten. Diese finden dreimal statt: mit Abschluss des Kleinkindalters (Athen 3 bis 4 Jahre), nach der Pubertät und bei der Heirat. Mädchen opfern Haar vor der Hochzeit an Artemis, Nymphen oder anderen Gottheiten, die ihnen Schutz während der Pubertät gewährt haben.

- Auch als Dankopfer gebräuchlich, zum Beispiel bei glücklicher Rückkehr aus dem Krieg (Homer, Il. 140-153).

 
Helena: In der griechischen Mythologie war sie die aus einem Ei geborene Tochter des Zeus und der Leda. Leda wurde von Zeus in Gestalt eines Schwanes verführt, wodurch sie die Mutter von Helena und der Dioskuren Kastor und Polydeukes (römisch: Pollux) wurde. Klytaimnestra galt als die Tochter der Leda und des Tyndareos, sie war eine Halbschwester der Helena. Im Streit der drei Göttinnen um den Apfel der Eris wurde sie von Aphrodite dem trojanischen Prinzen Paris versprochen und ließ sich von ihm, mit eigenem Einverständnis, nach Troja entführen. Hera und Athene beschlossen, gegen Troja zu kämpfen.

 
Helios: Sonnengott. Da die Sonne zum natürlichen Kosmos gehört, ist Helios ein Titan, er stammt von Uranos und Gaia ab. Kein olympischer Gott. Er hat keine ausgeprägte mythische Persönlichkeit. Erhält die kosmische Ordnung, unbestechlich, Garant für Schwüre.

 
Hephaistos: Gott des Feuers, der Schmiede und Handwerker allgemein. Sohn der Hera durch Parthenogenese (Jungfernzeugung) nach Hesiod, oder von Zeus, laut Homer. Besitzt das Feuer, stellt besondere Geräte und Automaten her. Damit ist er Förderer der Zivilisation. Seine Werkstatt wird unter Vulkanen lokalisiert. Unter den olympischen Göttern ist er als schwitzender Arbeiter ein Außenseiter. Er hat von Geburt an verkrüppelte Füße, weshalb seine Mutter ihn ins Meer wirft, wo er von Thetis aufgezogen wird (Homer, Il.). Alternativ wird er von Zeus aus dem Olymp geworfen, weil er sich auf die Seite von Hera stellt; er landet auf Lemnos, wo er verehrt wird. (Homer, Il.). Um seine schöne Frau Aphrodite wird er von seinem Bruder Ares betrogen. Kinder: In Athen gibt es den Mythos, er habe versucht Athena Gewalt anzutun; sein Sperma fiel auf die Erde und erzeugte Erichthonios, den Ahn der athenischen Geschlechter.
 
 
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