Würzburg
Orestie-Alphabet, Teil 6: von Dike bis Dionysos
Dike: Hore der Gerechtigkeit. Dike gilt die als Personifikation der Gerechtigkeit; nach Hesiods Theogonie ist sie Tochter von Zeus und Themis und eine Schwester von Eunomia [= Gute Ordnung] und Eirene [= Frieden] (zweite Generation der Oympier). Diese wurden vor allem in den Städten Athen, Argos und Olympia verehrt. Mit ihrer Abstammung als Töchter von Zeus wird somit zum Ausdruck gebracht, dass entsprechende Macht (Zeus) bei gerechten Gesetzen (Themis) die Gerechtigkeit (Dike), eine gute Ordnung (Eunomia) und den Frieden (Eirene) hervorbringt.
Dio: griechisch Diós, alte Namensform für Zeus.
Dionysos: Gott der Ekstase, der Hingabe bis zum Wahnsinn, der Enthemmung und Ausschweifung; mit dem Wein als Rauschmittel seit Hesiod (7. Jahrhundert v. Chr.) verbunden. Aus Thrakien oder Phrygien importiert, ursprünglich Vegetationsgottheit; der jüngste aber auch erfolgreichste der großen griechischen Götter. Menschliche Mutter Semele, Prinzessin in Theben, die von Zeus in menschlicher Gestalt (Homer, Hesiod) verführt wird. Von der eifersüchtigen Hera wird sie in der Gestalt ihrer Amme überredet, die wahre Natur ihres Liebhabers sehen zu wollen. Zeus erscheint als Blitz und sie stirbt. Ihr wird aber noch von Hermes der Embryo aus dem Leib geholt und Zeus in den Schenkel eingepflanzt. Der trägt dann den Frühgeborenen aus und wird dann von Hermes zum zweiten Mal zur Welt gebracht. Verschiedene Nymphen ziehen das Kind groß und schützen es vor Hera (vielfältige Mythenvarianten). Ariadne wird die Geliebte von Dionysos, Tochter des kretischen Königs Minos, die er auf Naxos findet wo sie von Theseus verlassen worden war. Sie wird von Artemis getötet (Homer) und von Dionysos unsterblich gemacht (Hesiod). Dies spiegelt die Hoffnungen wider, die in Dionysos als Mysteriengott gesetzt werden. Sein Aussehen wird oft als weichlich und weibisch beschrieben und ist auch so in der Kunst umgesetzt. – Verbindung zum Theater: in Athen/Attika wurden bei drei (ländliche Dionysien, Lenäen, Große Dionysien) der fünf wichtigsten Feste für D. wurden ihm zu Ehren szenische Aufführungen in den Heiligtümern veranstaltet, wo nach und nach feste bauliche Einrichtungen dafür entstanden. Unter den drei Gattungen: Drama, Komödie, Satyrspiel, ist letzteres am deutlichsten auf den geehrten Gott bezogen (Satyrchor). An anderen Orten Griechenlands gab es die Entwicklung im Dionysoskult gleichfalls, ist jedoch weniger klar zu greifen, da die Überlieferung fehlt.
Dionysos: Gott der Ekstase, der Hingabe bis zum Wahnsinn, der Enthemmung und Ausschweifung; mit dem Wein als Rauschmittel seit Hesiod (7. Jahrhundert v. Chr.) verbunden. Aus Thrakien oder Phrygien importiert, ursprünglich Vegetationsgottheit; der jüngste aber auch erfolgreichste der großen griechischen Götter. Menschliche Mutter Semele, Prinzessin in Theben, die von Zeus in menschlicher Gestalt (Homer, Hesiod) verführt wird. Von der eifersüchtigen Hera wird sie in der Gestalt ihrer Amme überredet, die wahre Natur ihres Liebhabers sehen zu wollen. Zeus erscheint als Blitz und sie stirbt. Ihr wird aber noch von Hermes der Embryo aus dem Leib geholt und Zeus in den Schenkel eingepflanzt. Der trägt dann den Frühgeborenen aus und wird dann von Hermes zum zweiten Mal zur Welt gebracht. Verschiedene Nymphen ziehen das Kind groß und schützen es vor Hera (vielfältige Mythenvarianten). Ariadne wird die Geliebte von Dionysos, Tochter des kretischen Königs Minos, die er auf Naxos findet wo sie von Theseus verlassen worden war. Sie wird von Artemis getötet (Homer) und von Dionysos unsterblich gemacht (Hesiod). Dies spiegelt die Hoffnungen wider, die in Dionysos als Mysteriengott gesetzt werden. Sein Aussehen wird oft als weichlich und weibisch beschrieben und ist auch so in der Kunst umgesetzt. – Verbindung zum Theater: in Athen/Attika wurden bei drei (ländliche Dionysien, Lenäen, Große Dionysien) der fünf wichtigsten Feste für D. wurden ihm zu Ehren szenische Aufführungen in den Heiligtümern veranstaltet, wo nach und nach feste bauliche Einrichtungen dafür entstanden. Unter den drei Gattungen: Drama, Komödie, Satyrspiel, ist letzteres am deutlichsten auf den geehrten Gott bezogen (Satyrchor). An anderen Orten Griechenlands gab es die Entwicklung im Dionysoskult gleichfalls, ist jedoch weniger klar zu greifen, da die Überlieferung fehlt.
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