Effizienter möchte die Gemeinde Leinach den Betrieb des Dorfladens gestalten. Die Überlegungen dabei gelten insbesondere der Suche nach Einsparmöglichkeiten beim Verbrauch elektrischer Energie im Bereich der Kälte- und Klimatechnik. Informationen dazu lieferten dem Gemeinderat in dessen jüngster Sitzung Geschäftsführer Ernst Zimmermann und Betriebsleiter Felix Zimmermann der Paul Müller Kälte-Klimatechnik GmbH.
Nach den Erkenntnissen des mittlerweile fünfjährigen Betriebs des Dorfladens, produzieren die Kühlregale und Gefriergeräte entgegen der ursprünglichen Prognose zuviel Abwärme. Dies spare nach Schilderung von Bürgermeister Uwe Klüpfel (CFW) in den Wintermonaten zwar Heizkosten, im zurückliegenden heißen Sommer aber führte dies zu hohen Temperaturen innerhalb des Ladens.
"Nach Aussage von Experten reicht, um Abhilfe zu schaffen, alleine der Austausch der vorhandenen Kühlgeräte nicht aus", berichtete Klüpfel dem Gemeinderat. Infolge der hohen Umgebungstemperaturen im Innern des Gebäudes ergibt sich daraus ein erhöhter Stromverbrauch. Etwa 100000 Kilowattstunden elektrischer Strom werden aktuell jährlich zum Betrieb des Dorfladens benötigt. Der Anteil des so genannten Lichtstroms, inklusive der Außenbeleuchtung, betrage dabei jedoch nur etwa acht Prozent, führte Klüpfel weiter aus.
Zur Verbesserung und Behebung der Problematik empfahl die Kälte-Klimatechnik Paul Müller GmbH dem Gemeinderat einen kompletten Austausch der Kältetechnik. Als weiteres Argument hierfür nannte Betriebsleiter Felix Zimmermann die Preisentwicklung der aktuell verwendeten Kältemittel. Innerhalb eines Jahres habe sich der Preis verdreifacht. Zudem seien die bisherigen Kältemittel langfristig nicht mehr verfügbar, verdeutlichte Zimmermann.
Walter Klüpfel (CFW) äußerte sich allerdings skeptisch, durch einen Komplettaustausch in die Anhängigkeit nur einer Anlage für Kühlregale, Gefriergeräte, Kühltheke und Kühlraum zu begeben. Als Kostenschätzung hierfür nannte Felix Zimmermann ein Volumen von rund 120 000 Euro. Jedoch könnten zur Finanzierung eine noch bis Jahresende 2019 durch das BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) eine mögliche Förderung zur Wärmerückgewinnung bei Klima- und Kühlanlagen beantragt werden.
Hierbei sei ein Zuschuss von bis zu fünfzig Prozent möglich, betonte Zimmermann. Nachteil eines Komplettaustausch der Kälte- und Klimatechnik: Während der Arbeiten hierzu müsste der Dorfladen seinen Betrieb für maximal eine Woche vollständig einstellen.
Unter Berücksichtigung der geäußerten Bedenken erteilte der Gemeinderat den Auftrag an die Paul Müller Kälte-Klimatechnik GmbH zur Vorlage von Vorschlägen verschiedener Umrüstmöglichkeiten inklusive Kosten. Erst dann möchte der Gemeinderat eine Entscheidung fällen.
Der Leinacher Dorfladen in Eigenregie der Gemeinde mit dem Warensegment der Lebensmittelkette tegut eröffnete als Inklusionsbetrieb der AWO als Betreiber im November 2012. Auch die integrierte Fleisch- und Frischetheke wird seit dem Vorjahr durch die Gemeinde in Eigenregie betrieben, nachdem der Pachtvertrag mit einer Metzgerei ausgelaufen war.