Der Auftritt von Waltraud Meier am 1. April in der Musikhochschule Würzburg wird "wohl ihr letztes Konzert in Deutschland sein", sagt Lions-Clubmaster Norbert Hufgard, weswegen er auch von einem Abschiedskonzert spricht. Zum Vergleich und zum Verständnis: Ihren letzten Italien-Auftritt hatte die heute 67-Jährige in der Mailänder Scala. Hufgard bedauert, dass der Opern-Weltstar in seiner Geburtsstadt Würzburg nicht "so bekannt ist wie Dirk Nowitzki". Denn die Sopranistin sang nicht nur 17 Jahre lang regelmäßig bei den Bayreuther Festspielen. Man liebte sie auf der ganzen Welt als Wagner-Interpretin. Vor knapp zehn Jahren begann sie, Jahr für Jahr eine andere Wagner-Heroine letztmals in ihrem Künstlerleben zu verkörpern.
Ihr Würzburg-Konzert gehört Gustav Mahler und Richard Strauss, dazu kommen der "Tanz der Stunden" von Almicare Ponchielli und Johannes Brahms' Ungarische Tänze. Enrico Calesso leitet dabei das Philharmonische Orchester Würzburg. Der Generalmusikdirektor des Mainfranken Theaters, an dem Waltraud Meier 1976 debütierte, berichtet bei einer Pressekonferenz zu diesem Konzertereignis (Beginn 19.30 Uhr), dass sich die Sängerin die Lieder aus "Des Knaben Wunderhorn" gewünscht habe. Die Brahms-Orchesterstücke kamen später ins Programm wegen einer biografischen Nähe zwischen Mahler und Brahms.
Einnahmen gehen an vier soziale Projekte
Lions-Clubmaster Hufgard ergänzte, Meier habe auch die Idee eines Benefiz-Konzerts in ihrer Geburtsstadt "charmant" gefunden. Den ersten Plan zu diesem Musikereignis fasste der Wohltätigkeitsverein vergangenen Sommer. Über Calesso war rasch Kontakt zur Agentur der Sopranistin hergestellt, im Herbst wurde das Ganze zusehends konkret: Vier Empfängern sollen die Einnahmen zugute kommen: den Würzburger Tafeln, dem Förderzentrum für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung auf den Heuchelhof, der pädagogischen Arbeit mit Kindern am Mainfranken Theater und schließlich einem Sozialprojekt in der Würzburger Partnerstadt Lemberg/Ukraine. Hier bringe sich, so Hufgard, besonders Oberbürgermeister Christian Schuchardt ein, der nicht nur Schirmherr des Kulturtermins ist, sondern auch eruiere, wer genau in Lemberg ein sinnvoller Nutznießer der Benefiz-Einkünfte sein könnte.
Über 750 Tickets zwischen 50 und 75 Euro kamen in den Handel. Laut Norbert Hufgard "läuft der Vorverkauf gut, aber es ist noch nicht ausverkauft". Auftrittsort ist der Große Saal der Hochschule für Musik an der Hofstallstraße.
Karten gibt es bei Optik Horn in der Domstraße und bei der Vorverkaufsstelle des Mainfranken Theaters; das ist inzwischen nicht mehr das Falkenhaus, sondern ein Container vor der Großbaustelle an der Theaterstraße.