Personalfragen, Änderungen bei Geschäftsordnung bzw. Gemeindeverfassungsrecht und nicht zuletzt der Haushalt 2021 – alles erledigt.
Der Geschäftsstellenleiter hatte aus gesundheitlichen Gründen bereits gefehlt, als Bürgermeister Thomas Herpich vor einem Jahr sein Amt antrat. Jetzt endlich gibt es personelle Entlastung: Seit einem Monat ist Heike Thoma als Geschäftsleiterin der Gemeindeverwaltung in Theilheim. Der Haushalt, von Kassenverwalterin Janina Brembs vorbereitet, stand ganz oben auf der Agenda.
"Springen und losschwimmen", beschreibt die 54-jährige Verwaltungswirtin (FH) Thoma ihren im Rathaus ersehnten Start. Teamarbeit, ein guter Ton im Haus und gute Kommunikation seien ihr wichtig – und die Dinge für Theilheim voranzubringen. Herpich kann damit nun auf fünf Verwaltungsmitarbeiter zurückgreifen. Der Einwohnerzahl entsprechend wären sechs Vollzeitstellen anzusetzen.
Erleichterung soll aber auch das Bürger- und das Ratsinformationssystem (BIS bzw. RIS) bringen, das gerade neu installiert wurde und deshalb in der Geschäftsordnung der Gemeinde zu verankern war, desgleichen der kürzlich gebildete Ferienausschuss, der explizit auch in Katastrophenfälle zuständig sein soll. Mit dem BIS erhalten Interessierte über die Homepage der Gemeinde Zugang zu Sitzungsterminen, Tagesordnungen, Protokollen und Übersichten zu den einzelnen Gremien des Gemeinderats. Gemeinderäte können ihre Unterlagen im RIS abrufen und bearbeiten.
Bürgermeister darf Zahlungen bis 10 000 Euro anweisen
Um 2000 auf 10 000 Euro angehoben wurde die Wertgrenze, über die die Bürgermeister bei genehmigten Projekten Zahlungen anweisen kann, ohne sie dem Gemeinderat nochmals vorlegen zu müssen – allerdings ohne die Billigung der SPD/PB. Fraktionssprecher Bernd Endres bezog sich auf die Diskussion vor einem Jahr und konnte keine Änderung im Sachvortrag erkennen, weshalb er den Punkt gänzlich kippen wollte. Herpich bezeichnete 8000 Euro aus der Erfahrung als "immer genau knapp daneben". Laut Empfehlung des Bayerischen Gemeindetags liege der Spielraum zwischen 9500 und 12 000 Euro.
Für den anstehenden Um- und Neubau der Kindertagesstätte war ein Bauausschuss zu bilden, der projektbezogen im Rahmen der genehmigten Planungen und des Kostenrahmens beschließend arbeitet. Die Gemeinde hatte die Baumaßnahme per Treuhandvertrag übernommen. Um sich mit dem Kita-Bauausschuss im Kommunalrecht zu bewegen, agieren dort die Gemeinderäte Reinhold Hofmann (CSU), Bernd Endres (SPD/PB) und Georg Sonnek (MTg) unter dem Vorsitz des Bürgermeisters. Beisitzer mit Rederecht, ohne Stimmrecht, sind für den Träger der Einrichtung Pfarrer Tobias Fuchs als Kirchenvorstandsvorsitzender und Holger Seefried als Vorsitzender des St. Johannis-Zweigvereins.
Florian Hock wird neuer Grundschulrektor
Eine erfreuliche Personalie verkündete Herpich für die Grundschule. Zum 1. August wird Florian Hock neuer Rektor. Der Theilheimer war bereits bis 2009 langjährig Lehrer an der Schule. Er sei der Motor des Kinderzirkus Allemallach und für den Förderverein der Schule gewesen. Zwischenapplaus gab es für die kommissarische Schulleiterin Barbara Schwarz.
Noch keinen vollen Erfolg gibt es bei den Bemühungen um die Geldautomaten. Die VR-Bank Würzburg habe inzwischen aber den Betrieb von Geldautomat und Kontoauszugsdrucker bis zum Jahresende zugesagt. Das Nutzungsverhalten werde weiter geprüft. Herpich sei für diese Bankfunktionen weiter im Gespräch mit einem Drittanbieter, der die Automaten in Kooperation mit VR-Bank und Sparkasse Mainfranken stellen könnte. Aufgerüstet wird bei den Post-Services: Am neuen Rathausgebäude soll es künftig eine Poststation geben. Der Automat werde ein zusätzliches Angebot zu den bestehenden Öffnungszeiten der Postfiliale von täglich zwei Stunden sein, so Herpich.
Theilheimer Hauhalt 2021
Mit 7,4 Mio. Euro bestreitet Theilheim 2021 seine gemeindlichen Aufgaben: 4,2 Mio. im Verwaltungshaushalt und 3,2 Mio. Euro im Vermögenshaushalt. Man bewege sich beim Volumen auf "stabilem Niveau", so Bürgermeister Thomas Herpich. Gleichwohl stehen jede Menge Baumaßnahmen an. Für diesmal muss die allgemeine Rücklage herhalten. Mit 3,5 Mio. war man in das Jahr gestartet. Ende des Jahres werden der Planung zufolge davon nur noch 870 000 Euro übrig sein. Ausgegeben wird das Geld unter anderem für den Umbau und Bezug des neuen Rathauses (150 000 Euro) und die Vorarbeiten für Umbau und Erweiterung des Kindergartens (750 000 Euro). Der Entlastungskanal für den Reisgarten bedingt in der Winterleitenstraße einen Straßenneubau und gleich fällige Wasserleitungen – alles zusammen 850 000 Euro. Hier laufen die Vorbereitungen bereits. Baubeginn ist am 17. Mai im Tannenweg.
Das öffentliche, barrierefreie WC im Bürgerpark ist mit 84 000 Euro veranschlagt, die Planungen für die Erweiterung des Feuerwehrhauses mit 28 000 Euro und die Sanierung Oberer Weinbergsweg mit 250 000 Euro.
Der Schuldendienst wird 2021 regulär bedient, die Verschuldung um mehr als 40 000 Euro gesenkt. Die Pro-Kopf-Verschuldung sinkt auf 149 Euro (2020: 168,49 Euro). Für die Fortführung der großen Projekte Kita, Kanäle und Wasserleitungen wird dann 2022 voraussichtlich eine Kreditaufnahme über 2,6 Mio. Euro fällig werden.
