Oberbürgermeister Christian Schuchardt sprach am Montag vor der Presse von einem "bedeutsamen und wichtigen Tag, auf den mehrere Jahre hingearbeitet wurde". Gemeint war der 14. September 2021: Am kommenden Dienstag startet nicht nur das neue Schuljahr, sondern unter dem Schlagwort "Busnetz +" auch ein deutlich verbessertes und erweitertes Angebot auf den Bus- und Straßenbahnlinien der WSB.
Was ändert sich im Straßenbahnverkehr?
Kurz gesagt: Auf allen fünf Linien gibt es ein deutlich erweitertes Fahrtenangebot, und zwar auch in den Abendstunden bis 23 Uhr. Zu den Hauptverkehrszeiten verkehren die Straßenbahnen im 15-Minuten-Takt, an den Samstagen sogar im 10-Minuten-Takt. Dadurch verkürzen sich auch die Wartezeiten beim Umstieg zwischen Bussen und Straba.
Was passiert bei den Buslinien der WSB?
Nicht weniger als "eine der größten Fahrplanänderungen in der Geschichte unseres Unternehmens", wie WVV-Geschäftsführer Thomas Schäfer betont. Ab kommender Woche werden die Omnibusse auf den 23 Buslinien in der Stadt nach Angaben der WSB bei 150 zusätzlichen Fahrten pro Tag rund 13 500 Kilometer mehr als bisher pro Woche zurücklegen. Ein Großteil davon entfällt auf die Linie 34, die als Tangentiallinie mehrere Stadtteile miteinander verbindet und ab 14. September im Halbstunden-Takt und erstmals auch am Wochenende unterwegs sein wird.
Was ist sonst noch neu im Linienbusverkehr?
Besonders freuen können sich die Menschen in Versbach, die den Start des verbesserten Angebots mit einem von der Bürgerinitiative "Pro Versbach" organisierten Festakt feiern. Die Linie 12 fährt künftig im 15-Minuten-Takt, dazu kommt der erste Würzburger Quartiersbus für die Wohngebiete östlich der Versbacher Straße. Insgesamt wurden 16 neue Haltestellen gebaut und die WSB-Busflotte um rund zehn Prozent aufgestockt. Insgesamt sollen 33 neue Fahrerinnen und Fahrer eingestellt werden, es konnten allerdings noch nicht alle Stellen besetzt werden.
Was ist das Ziel des neuen Angebots und was kostet es?
Die erste Stufe des "Busnetz +" lässt sich die WSB laut Thomas Schäfer pro Jahr mehr als zwei Millionen Euro kosten: "Damit hat der ÖPNV eine faire Chance, im Wettstreit der verschiedenen Mobilitätsformen eine bedeutende Rolle einzunehmen", so Schäfer. Konkretes Ziel ist mehr umweltfreundliche und nachhaltige Mobilität durch ein benutzergerechtes Angebot. Die Würzburger konnten ihre Wünsche und Ideen auf verschiedenen Wegen einbringen, unter anderem in drei Bürgerwerkstätten. "Wir erhoffen uns ein Plus von drei Millionen Fahrgästen pro Jahr", sagt Schäfer. Das wäre bei aktuell rund 30 Millionen Fahrgästen eine ordentliche Steigerung von zehn Prozent. "Jedes einzelne Prozent ist ein Gewinn für unsere Stadt", betont Oberbürgermeister Christian Schuchardt.
Wie können sich die Nutzer über das neue Angebot informieren?
Auf der Webseite der WVV sind bereits seit mehreren Wochen sämtliche Informationen zum "Busnetz +" abrufbar. Die veränderten Fahrpläne können dort für jede einzelne Linie und jeden Stadtteil einzeln angezeigt werden, außerdem gibt es einen interaktiven Liniennetzplan und die Online-Fahrplanauskunft in Echtzeit. Smartphone-Besitzer finden die aktuellen Fahrpläne in der WVV-App oder der Sauber-Mobil-App der Stadt.
Sind weitere Verbesserungen für den Busverkehr geplant?
Ja, aber noch nicht konkret. "In der Zukunft werden wir uns auch über Beschleunigungsmaßnahmen für die Busse unterhalten, für die bauliche Voraussetzungen erfüllt werden müssen", betonte Thomas Schäfer vor der Presse. Eine gute Nachricht des WVV-Geschäftsführers: Die Straba-Großbaustelle am Sanderring liegt im Zeitplan und wird rechtzeitig zum Start des neuen Schuljahrs abgeschlossen sein.