"Das Bedürfnis, etwas für den Frieden zu tun und für die Menschen zu beten" hat Prädikantin Sabine Triebel von der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Obereisenheim schon am ersten Kriegstag in der Ukraine veranlasst, die Initiative zu einem ökumenischen Friedensgebet in Bergtheim zu ergreifen. Damit ist sie in der katholischen Kirchengemeinde auf offene Ohren gestoßen.
Am Sonntagabend gestaltete Sabine Triebel zusammen mit Pastoralreferentin Gabriele Michelfeit sowie mit Annette Krauß, Maria Vogt-Schaller und Joachim Schaller an der Gitarre ein beeindruckendes Friedensgebet in der evangelischen Matthäuskirche.
"Uns fehlen angesichts dieses Krieges die Worte, deshalb greifen wir auf uralte Texte zurück", begründete Gabriele Michelfeit das Beten eines Psalms, einer Lesung aus dem Lukasevangelium oder dem vertrauensvollen Fürbittgebet, dass Gott Menschen in Not beisteht und "dass die Liebe stärker ist".
Trauer, Mut und Hoffnung
"Selig sind, die Frieden stiften, denn sie werden Kinder Gottes heißen", so steht es bei Matthäus 5,9. Dieses Bibelzitat sowie die Bitte "Richte unsere Füße auf den Weg des Friedens" beeindruckten beim Friedensgebet genauso wie ein "Klageteppich" aus einzelnen Worten, die in den stillen Raum gesprochen wurden.
Beim Abschlusslied "We shall overcome", dem klassischen musikalischen Protest gegen jede Art von Missständen, waren Trauer, Mut und Hoffnung gleichermaßen spürbar. "Wir sind nicht allein. Wir gegen Hand in Hand. Wir werden in Frieden leben, eines Tages", dieses "tiefe Vertrauen in meinem Herzen" drückt das Lied von Joan Baez aus.
Ob und wann es weitere Sonntagabend-Friedensgebete gibt, hängt vom Verlauf der Entwicklungen ab. Sabine Triebel und Gabriele Michelfeit nutzen ihre sozialen Kanäle und Aushänge, um weitere Termine bekannt zu machen.