
Der Verband Wohneigentum, dem die Siedlervereinigung Sieboldshöhe angeschlossen ist, hat den Wunsch seiner Mitglieder nach einem öffentlichen Bücherschrank aufgegriffen. Bei der Telekom hat der Verband eine ausrangierte Telefonzelle gekauft, in Potsdam abgeholt, sie ausgeräumt, repariert, angemalt, foliert, eingerichtet und aufgestellt. Dies geschah laut Pressemitteilung der Siedlervereinigung alles in eigener Arbeit von 50 Stunden mit rund 1900 Euro eigenen Mitteln.
Die Kommunen denken bei der Stadtplanung auch an die über 65-Jährigen. Diese gehen ins "Dorf", um jemanden zu treffen, um zu ratschen, um die Lebensqualität zu verbessern, um nicht zu vereinsamen. Kleine Keesburger Mittelpunkte bieten dazu Gelegenheit. Die Siedler bemühen sich hier um Unterstützung, forcieren Bürgertreffpunkte wie die Grünanlagen am Sieboldbrunnen, die Fröbelwiese und nun den Keesburger Marktplatz mit dem Bücherschrank. Hier sind – obwohl noch nicht ganz fertig – bereits regelmäßig fahrende Händler vor Ort.
Schlüssel übergeben
Damit gebe es wieder eine gewisse Grundversorgung im "Dorf auf der Höhe", so die Mitteilung. Vorsitzender Herbert Stapff äußerte auch gleich den nächsten Wunsch nach einem Boule- oder Bocciaplatz. Die alte Werbetafel wird durch Wolfgang Geis wieder hergerichtet und bietet dann den ansässigen Firmen Gelegenheit zur Präsentation.
Stapff übergab den Schlüssel des neuen Bücherschrankes an Katja Gärtig, die nun knapp acht Meter Regale mit Büchern füllt. Gleichzeitig bat er die Bewohner und Nachbarn, immer ein Auge auf ihre Bücherkiste zu haben, so die Mitteilung der Siedler.
100-Jahrfeier Keesburg steht an
Oberbürgermeister Christian Schuchardt lobte das Engagement der Siedler für den Stadtteil, die Ideen und Vorschläge der Bewohner aufgreifen, weiterleiten, aber auch selbst umsetzen. Darüber hinaus engagiere sich der Verein sozial, betreue den Sieboldbrunnen, führe Einkaufsfahrten durch, stelle dem Kindergarten den Siedlergarten zur Verfügung. Die Einweihung des Fröbeldenkmals sei ja auch noch nicht lange her. Obwohl wie überall die Infrastruktur sich rückentwickelt, sei die Keesburg kein trister Schlafstadtteil, sondern aktiv, engagiert und lebenswert. Er freue sich bereits heute auf die 100-Jahrfeier Keesburg.
Petra Bareis von der Stadtbücherei stellte fest, dass trotz Internet das Buch nach wie vor beliebt sei. Sie freue sich über den mit bürgerschaftlichem Engagement entstandenen neuen Bücherschrank und stellte gleich einige Bücher ein. Gemeinsam mit Katja Gärtig und OB Schuchardt löste sie die Schleife und gab damit mit dem Applaus der zahlreichen Bürger die "BücherKISTE" für die Öffentlichkeit frei.