Bildstöcke sind in Franken Teil der Volkskultur. Sie künden von tiefer Frömmigkeit, Dankbarkeit und vom Glauben der Bevölkerung aber auch von der Fertigkeit der Handwerker, die die Bildstöcke geschaffen haben. Diese gehen teils bis in 18. Jahrhundert zurück.
Besonders viele der christlichen Kleindenkmäler befinden sich in der Region um Röttingen. Neben Vandalismus sind sie vor allem dem Wetter ausgesetzt. So auch der "Ochsenwirtsbildstock" in der Nähe des Röttingen Eichelsees. Wie es zu der Namensgebung kam ist für den vermutlich im frühen 18. Jahrhundert entstandenen Bildstock unbekannt.
Auf Initiative von Anton Engelhardt wurde dieser nun restauriert. Der barocke Bildstock aus gelbgrünem Sandstein stellt Maria Krönung dar. Der ganze Bildstock war sehr stark mit Moos und Algen befallen. Absandungen und Rissbildungen zeigten sich im Bereich von Bildstocksäule und Bildstockoberteil. Im Sockelbereich zeigten sich größere Fehlstellungen und Absprengungen. Der Röttinger Künstler und Steinmetz Winfried Baumann hat diesen nun vorsichtig gereinigt und partiell mit Kieselsäureester versiegelt. Die zahlreichen feinen Haarrisse wurden mit Epoxidharz injiziert und verklebt. Restauratorische Ergänzungsarbeiten an den Fehlstellen wurden mit Sandsteinersatzmasse ausgeführt und farblich lasiert.
Um neunzig Grad gedreht
Die Inschrift "Heilig Heilig Heilig ist der Herr dein Gott" wurde mit dunkler Schriftfarbe nachgeschrieben und Teile des Bildstockoberteils dazu partiell mit Blattgold vergoldet. Um den starken Witterungseinflüssen entgegenzuwirken wurde der Bildstock um neunzig Grad gedreht.
Die Gesamtkosten betrugen rund 5400 Euro. An Zuschüssen gab es vom Bezirk 950 Euro, vom Eigentümer der Stadt Röttingen 950 Euro und dem Landkreis 1 600 Euro. Die restlichen Kosten in Höhe von 1900 Euro übernahm der Kulturverein Röttingen. Dessen Vorsitzender und Altbürgermeister Günter Rudolf bedankte sich bei der Übergabe besonders beim ehemaligen Bürgermeister Hermann "Fernando" Gabel für sein großes Engagement hierzu, bei Harald Thomas für die Erstellung der umfangreichen Zuschussanträge und vor allem bei Winfried Baumann für die gelungene Restaurierung.
Gleichzeitig erfolgte die Übergabe der ebenfalls vom Kulturverein gespendeten und vom ILEK-Förderprogramm unterstützen sechs Ruhebänke, die vor allem den Wanderfreunden rund um Röttingen als kleine Raststation zu Gute kommen. Eine davon wurde dem ehemaligen Rathauschef Gabel für seine stetige Unterstützung gewidmet. Ein großes Dankeschön an den Kulturverein gab‘s vom stellvertretenden Röttinger Bürgermeister Josef Geßner für die große Unterstützung durch den Verein in den letzten Jahren.