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Ochsenfurt
Ochsenfurter Tafel benötigt neue Helfer
Die Tafel wird immer wieder mit Spenden unterstützt. Diesmal wurden orangefarbene Softshell-Jacken für die Fahrer angeschafft, damit sie leicht zu erkennen sind. Im Bild (von links): Klaus Hammer, Willy Deschner und Vorsitzende Traudl Baier.
Foto: Uschi Merten | Die Tafel wird immer wieder mit Spenden unterstützt. Diesmal wurden orangefarbene Softshell-Jacken für die Fahrer angeschafft, damit sie leicht zu erkennen sind.
Uschi Merten
 |  aktualisiert: 05.09.2021 02:29 Uhr

Die Tafel ist aus Ochsenfurt nicht mehr wegzudenken. Vor fast 20 Jahren wurde sie gegründet und ist auch heute noch ein wichtiger Bestandteil, um sozial schwach gestellte Menschen zu unterstützen. Etwa 140 bis 160 Personen werden jede Woche versorgt. Damit so viele Kunden bei der Tafel "einkaufen" können, ist ein großes Mitarbeiterteam erforderlich. Bisher halfen immer genügend Ehrenamtliche mit, aber Traudl Baier, Vorsitzende der Ochsenfurter Tafel, erklärt, dass man weiter planen müsse, um den Betrieb am Laufen zu halten.

Zurzeit wirken etwa 27 Fahrer und 30 Mitarbeiterinnen für die Ausgabe mit. Das hört sich nach vielen Ehrenamtlichen an, doch die Ochsenfurter Tafel möchte die freiwillig geleistete Zeit auf möglichst viele Personen verteilen, damit keiner zu sehr belastet wird. Die Fahrer sind überwiegend freitags im Einsatz. Da steht die Fahrt zu Danone auf dem Programm, die gespendete Ware wird abgeholt und zu den Räumlichkeiten der Tafel im Alten Krankenhaus gebracht. Dort wird sie ausgeladen und in die Kühlschränke einsortiert. Samstags stehen die örtlichen Firmen in und um Ochsenfurt auf dem Programm und eine Fahrt nach Albertshofen, um dort Gemüse und Obst abzuholen.

Klaus Hammer (72 Jahre) und Willy Deschner (66 Jahre) sind schon seit einigen Jahren ehrenamtlich bei der Tafel tätig. Beide haben mit Eintritt ins Rentenalter beziehungsweise Frührente mit ihrer Tätigkeit begonnen. Klaus Hammer war Leiter des Blindeninstituts in Würzburg, und er sagt: "Ich wollte mich nach meinem Ausstieg aus dem Arbeitsleben engagieren, und für mich war klar, dass dies im sozialen Bereich sein soll." Er habe sich nach einem Artikel dieser Redaktion über die Ochsenfurter Tafel gemeldet und seine Fahrdienste angeboten.

Ähnlich ging es Willy Deschner, der persönlich mit Luise Zitzmann, der Gründerin der Tafel befreundet ist. Ehrenamtliche wurden gesucht und als Willy Deschner, der bei der VR-Bank Würzburg tätig war, in Altersteilzeit ging, um Mithilfe gebeten wurde, hat er sich ebenfalls gleich zum Fahrdienst gemeldet. Bereut haben beide Männer ihre Entscheidung nicht, im Gegenteil: "Es ist ein gutes Gefühl etwas für sozial schwache Menschen zu tun. Dazu kommt, dass die Gemeinschaft der Personen, die ehrenamtlich bei der Tafel mitarbeiten sehr gut ist. Man versteht sich und tauscht sich aus." Dazu kommt, dass die Fahrer nur alle drei Wochen ihren Dienst verrichten. Alle kennen sich untereinander und tauschen für Urlaube oder Familientreffen gerne miteinander.

Inzwischen hat Klaus Hammer auch den Posten als Kassier übernommen, und Willy Deschner ist Schriftführer. Vorsitzende Traudl Baier meinte: "Solche helfenden Hände könnte ich mehr brauchen, besonders bei der Ausgabe der Lebensmittel." Auch hier opfern im Moment genügend Personen Zeit, doch jüngere Hände sind sehr willkommen. Besonders froh wäre Traudl Baier, wenn sich jemand finden würde, der auch bereit ist, die Teamleitung bei der Ausgabe am Samstag zu übernehmen. "Eigentlich leisten alle Helferinnen und Helfer ihre Arbeit richtig gut und ist bereit, überall einzuspringen", erklärt sie. Doch leider sei kaum jemand bereit die Leitung bei der Lebensmittelausgabe zu übernehmen. "Dabei ist das gar nicht so schwer, es muss nur jemand den Überblick haben, aber die meisten scheuen die Verantwortung", sagt sie etwas traurig. Auch hier sind es etwa vier bis fünf Stunden Arbeit etwa alle drei bis vier Wochen.

Die Ochsenfurter Tafel ist gut aufgestellt und erhält auch immer wieder Zuschüsse oder auch Spenden. Es gibt genügend Geschäfte und Märkte, die die Tafel versorgen, auch wenn Frischware, wie Wurst, Fleisch und Käse, nach wie vor Mangelware sind. Durch eine Spende von 1000 Euro von der Tafel Bayern für Bekleidung für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die durch eine Privatspende von 1000 Euro aufgestockt wurde, konnten nun die Fahrer mit Softshell-Jacken ausgestattet werden.

20-Jähriges Bestehen in 2022

Nächstes Jahr steht das 20-jährige Bestehen der Ochsenfurter Tafel an, das gewürdigt werden soll. Willy Deschner meint dazu: "Es ist traurig, dass wir in unserer Wohlstandsgesellschaft die Tafel benötigen, jedoch ist es auch sinnvoll, denn somit werden Lebensmittel, die sonst im Müll landen, noch verwertet.

Die Jahreshauptversammlung der Ochsenfurter Tafel findet am 29. September um 19 Uhr in der Evangelischen Christuskirche in Ochsenfurt statt.

 
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