
Im September 2018 ließ Jürgen Lucas einen Versuchsballon steigen: Der Ochsenfurter stellte zum ersten Mal in der Geschichte der Stadt eine Hundemesse auf die Beine. Die Veranstaltung und ebenso ihre Zweitauflage 2019 waren so erfolgreich, dass Jürgen Lucas jetzt sagen kann: "Die Ochsenfurter Hundemesse wird eine regelmäßige Veranstaltung in der Stadt werden." Klar, dass die Vorbereitungen für die dritte Hundemesse schon längst auf Hochtouren laufen. Daran, dass die Messe aufgrund des Corona-Geschehens nicht stattfinden könnte, denkt Lucas derzeit noch nicht, denn bis zum 23. Mai ist es noch etwas hin. Plan B wäre, in diesem Fall die Messe auf den Herbst zu verschieben.
"Angefangen haben wir 2018 mit 22 Ausstellern, diesmal kommen mehr als 60", freut sich Lucas. Schon jetzt seien viele dabei, die sich bereits fürs kommende Jahr angemeldet haben. Die Messe soll alle Menschen ansprechen, die einen Hund haben, sich einen anschaffen wollen oder sich einfach nur für die Vierbeiner interessieren. Mehr als 1800 Besucher, die Aussteller nicht mitgerechnet, hat die Messe 2019 angezogen. Sie brachten ungefähr 800 Hunde mit.
Jürgen Lucas hat auch in diesem Jahr verschiedene Vorführungen geplant, bei denen Hunde ihre erstaunlichen Fähigkeiten demonstrieren können. So kommt zum Beispiel die Ochsenfurter Ortsgruppe der Malteser mit ihren Therapiebegleithunden. Diese speziell ausgebildeten Vierbeiner besuchen schwer kranke oder sterbende Menschen. Eine ganz andere Ausbildung haben die Hunde der Rettungshundestaffel des Arbeiter-Samariter-Bundes genossen: Sie werden bei der Suche nach Vermissten oder Verschütteten eingesetzt. Die Suche durch die Hunde unterstützt eine Drohne mit Wärmebildkamera, die bei der Messe ebenfalls besichtigt werden kann.
Die freiwillige Feuerwehr Steinmark bringt auf Mantrailing, die gezielte Suche nach Menschen, trainierte Hunde mit zur Messe, sagt Jürgen Lucas. Außerdem werden Sporthunde da sein, die für den Schutzdienst ausgebildet sind. Und wer es etwas lockerer mag, kann sich anschauen, wie "Dog Dance" geht. Die Besitzer von Schlittenhunde zeigen, wie sie trainieren.

Bei all diesen Vorführungen werde streng darauf geachtet, dass das Tierschutzgesetz eingehalten wird, betont Lucas. Zum Beispiel darf kein Hund mit einem Stachelhalsband diszipliniert werden. Und Besucher, die ihre Tiere an Flexi-Leinen führen, bekommen am Eingang freundlich eine Leih-Leine als Alternative angeboten. Denn Flexi-Leinen, erklärt Lucas, könnten bei mehreren spielenden Hunden zu heilloser Verhedderung führen.
Etliche versierte Hundetrainer stehen für die Besucher als Ansprechpartner zur Verfügung, sowohl in persönlichen Gesprächen als auch bei Diskussionen auf der Bühne. Dies sei insbesondere interessant für Leute, die sich einen Hund zulegen wollen, sagt Jürgen Lucas. Denn längst nicht jeder Anfänger auf dem Gebiet der Hundehaltung entscheide sich für die richtige Rasse, weiß er aus Erfahrung. Ein Dobermann etwa könne jemanden, der noch nie einen Hund hatte, restlos überfordern. "Und dann landen diese Hunde ganz schnell im Tierheim."
Erlös geht an Tierschutzorganisationen
A propos Tierheim: Neun Vereine, die sich im Bereich Tierschutz und Tierhilfe engagieren, werden bei der Messe vertreten sein. Unter anderem sind die Tierheime Würzburg und Bad Windsheim dabei. Sie alle werden am Erlös der Hundemesse beteiligt. Jürgen Lucas, der die Veranstaltung gemeinsam mit seiner Frau und einem Team aus etwa 20 Helfern ehrenamtlich organisiert, möchte daraus keinen finanziellen Gewinn ziehen. Deshalb wird das Geld aus den Einnahmen, das abzüglich der Kosten übrig bleibt, an die Tierschutzorganisationen verteilt. So wurde es schon die letzten beiden Male gehandhabt.
Doch auch für die Besucher gibt es etwas zu gewinnen, und zwar unter anderem bei der Prämierung des schönsten/besten Hundes. "Der Wettbewerb ist sehr beliebt", schmunzelt Lucas. Antreten können Hunde in den Kategorien groß, mittel und klein. Auch alles andere läuft wie gehabt: Die Besucher können staunen über die Vielzahl an Accessoires, die es für Hunde zu kaufen gibt, von Halsbändern über Kauknochen bis hin zu Spielzeug, und natürlich auch Hundefutter.

Dass die Messe inzwischen am rechten Mainufer unterhalb der Norma stattfindet, hält Jürgen Lucas für einen Vorteil. "Da hat man einen wunderschönen Blick auf die Stadt." Die Stadtverwaltung und ganz besonders der Bauhof greife dem Messe-Team bei der Organisation gehörig unter die Arme, freut sich Lucas. "Sie sorgen für den Wasseranschluss und den Toilettenwagen, stellen die Mülltonnen zur Verfügung und mähen die Wiese." Im Gegenzug bemühen sich die Veranstalter, den Platz wieder in gutem Zustand zu verlassen: Ohne Kotbeutel für die Hundebesitzer geht nichts.
Die Ochsenfurter Hundemesse findet am Samstag, 23. Mai von 10 bis 17.30 Uhr und am Sonntag, 24. Mai, von 10 bis 16.30 Uhr auf den Mainwiesen unterhalb der Norma statt. Der Eintritt für Erwachsene beträgt 3,50 Euro, Kinder bis 14 Jahre haben freien Eintritt. Hunde können kostenfrei mitgebracht werden, sofern sie an der Leine geführt werden.