Klimawandel, Artensterben und nicht zuletzt die aktuelle Wirtschaftskrise haben die Obst- und Gartenbauvereine unvermittelt in eine Schlüsselrolle versetzt. Dieser wollen sich die Gartenfreunde stellen. Dies wurde bei der Jahreshauptversammlung des Kreisverbands für Gartenbau und Landespflege Würzburg in Erlabrunn deutlich. Die folgenden Informationen sind einer Pressemitteilung des Landratsamtes Würzburg entnommen.
"Wir reden nicht nur darüber, sondern tun auch etwas dafür", betonte Vorsitzender Eberhard Nuß. Die Arbeit der Vereine trage so zum Erhalt der fränkischen Kulturlandschaft bei und liefere einen wichtigen Beitrag zu einer gesunden Ernährung. "Unser Hobby liegt voll im Trend", ist er überzeugt. Für den Altlandrat war das Grußwort die letzte Rede in offizieller Funktion. Er trat bei den Neuwahlen nicht mehr an, bleibt als Beirat jedoch im Vorstand des Kreisverbands.
Mit dem amtierenden Landrat Thomas Eberth war sein Nachfolger als Vorsitzender rasch gefunden. Als Geschäftsführerin wählte die Versammlung wieder Jessica Tokarek. Sie ist zugleich Kreisfachberaterin für Gartenkultur und Landespflege am Landratsamt. Der Kreisverband besteht aus etwa 50 örtlichen Vereinen mit derzeit 9447 Mitgliedern.
Ebert: "Ohne das praktische Wissen der Vereine geht es nicht"
Sind Obst- und Gartenbauvereine in einer Zeit der Supermärkte überhaupt noch nötig? Diese Frage stellte sich Landrat Thomas Eberth. Seine Antwort war eindeutig: "Ohne das praktische Wissen der Vereine geht es nicht. Die Obst- und Gartenbauvereine sind Experten, die mit Rat und Tat, Kursen und Informationen dem Laien zur Seite stehen."
Bezirksvorsitzender Otto Hünnerkopf warb dafür, dass sich die Vereine nicht in den Schatten der großen Naturschutzverbände stellen. Er erinnerte an den Streuobstpakt Bayern. Dieser sieht vor, dass in Bayern eine Million Obstbäume neu gepflanzt und später auch gepflegt werden sollen. "Dies ist nur möglich mit unserem Know-How", sagte er.
Bestes Beispiel dafür, was ein aktiver Obst- und Gartenbauverein bewirken kann, ist der diesjährige Gastgeber der Jahresversammlung Erlabrunn, der derzeit seinen 100. Geburtstag feiert. Erlabrunn ist nicht von ungefähr stolz auf die Bezeichnung als "Clematis-Dorf". Die vielen Clematis-Stöcke, die sich im Altort an Hauswänden emporranken, sind der Beitrag der örtlichen Gartenfreunde zum Dorfjubiläum 2009.
Neuwahlen und Ehrungen
In Neuwahlen wurde der neue Vorstand bestimmt: 1. Vorsitzender Thomas Eberth, 2. Vorsitzender Helmut Lutz (Reichenberg), 3. Vorsitzende Claudia Klähn (Thüngersheim), Kassier: Gudrun Schätzlein (Uettingen), Geschäftsführerin Jessica Tokarek, Schriftführerin Anita Feineis (Heidingsfeld), Jugendbeauftragter: Otto Cornelius (Gerbrunn). Kassenprüfer sind Karl Hügelschäffer (Reichenberg) und Arnulf Duscha (Greußenheim). Dem Vorstand steht ein siebenköpfiger Beirat zur Seite.
Für besonderes Engagement im Ortsverein wurden geehrt: Josef Nüßlein, Winfried Merz, Gertrud Breitfelder, Dietrich Kühne, Stefan Amend, Karl Hügelschäffer, Maria und Rainer Sengfelder, Reinhold Fritz, Anette Wolf, Ernst Roth, Brigitte Hench, Richard Mal, Verena und Norbert Schraut. Zusätzlich wurde Altlandrat Eberhard Nuß mit der neuen Landkreis-Ehrung bedacht, da er sich durch besonderes Engagement zum Wohle der Obst- und Gartenbauvereine sowie dem Kreisverband verdient gemacht hat. Es handelt sich um die Landkreis-Ehrung für besondere Verdienste zum Wohle der Obst- und Gartenbauvereine und des Kreisverbands.