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Oberzeller Franziskanerinnen feiern Diamantene und Gnadenvolle Profess
Profess-Jubiläum in Oberzell (von links): Sr. Sixta Zirkelbach, Generaloberin Sr. Dr. Katharina Ganz, Sr. Klaretta Griebel, Sr. Gerfrieda Langermeier (vorne), Generalrätin Sr. Antonia Cooper, Sr. Auxilia Inzenhofer, Pfarrer Ernst Haas, Sr. Damaris Englert, Sr. Wilhelma Söldner, Sr. Norbertine Rüth, Priester Achim Wenzel und Sr. Helga Sauer.
Foto: Anja Mayer | Profess-Jubiläum in Oberzell (von links): Sr. Sixta Zirkelbach, Generaloberin Sr. Dr. Katharina Ganz, Sr. Klaretta Griebel, Sr. Gerfrieda Langermeier (vorne), Generalrätin Sr. Antonia Cooper, Sr.
Bearbeitet von Conny Puls
 |  aktualisiert: 08.10.2022 02:35 Uhr

Acht Oberzeller Franziskanerinnen haben jüngst in der Klosterkirche St. Michael ihr Professjubiläum gefeiert. Wie aus einer Pressemitteilung des Franzikanerklosters hervorgeht, legten die Schwestern Klaretta Griebel und Gerfrieda Langermeier ihre Gelübde bereits vor 70 Jahren ab und begingen damit ihr Gnadenvolles Professjubiläum. Die Schwestern Auxilia Inzenhofer, Helga Sauer, Damaris Englert, Wilhelma Söldner, Norbertine Rüth und Sixta Zirkelbach haben ihre Erstprofess vor 60 Jahren abgelegt und feierten daher ihre Diamantene Profess. Die Jubiläumsfeier wurde mit Gästen aus den Heimat- und Wirkungsorten der Frauen begangen. Hauptzelebrant war Hausgeistlicher und Oberstudienrat Achim Wenzel, unterstützt wurde er von Pfarrer Ernst Haas aus Großwallstadt (Landkreis Miltenberg). Der Martinuschor Aschaffenburg unter der Leitung von Markus Heinrich sowie Niklas Steinzer an der Orgel begleiteten den Gottesdienst musikalisch.

Generaloberin Sr. Dr. Katharina Ganz schilderte im Gottesdienst den Lebensweg jeder Jubilarin. Schwester Klaretta Griebel (94) wuchs in Bad Neustadt an der Saale im Landkreis Rhön-Grabfeld auf und wählte mit 21 Jahren das Leben bei den Oberzeller Schwestern. Über 25 Jahre lang wirkte sie im St. Antoniusheim in Nürnberg als Kinderschwester, wie der Beruf der Erzieherin bei den Ordensfrauen damals noch hieß. Im Anschluss war Sr. Klaretta weitere 38 Jahre im Elisabethheim in Hof angestellt.

Mit 15 Jahren für ein Klosterleben entschieden

Schwester Gerfrieda Langermeier (90) stammt aus Duisburg in Nordrhein-Westfalen. Mit 15 Jahren kam sie nach Oberzell und ließ sich ebenfalls zur Kinderschwester ausbilden. Als solche arbeitete sie in Trunstadt, Schonungen und Eisingen. Nach einem Praktikum in St. Hildegard in Würzburg war sie als Erzieherin zunächst in Pegnitz, dann in Kirchschönbach im Einsatz. Seit 2017 lebt sie im Konvent im Antonia-Werr-Zentrum in St. Ludwig.

Schwester Auxilia Inzenhofer (84) ist in Thierberg im Landkreis Neustadt an der Aisch groß geworden und mit 20 Jahren ins Kloster eingetreten. Als Nähschwester war sie über zehn Jahre lang im oberbayerischen Tandern, bevor sie als Gruppenerzieherin im Antonia-Werr-Zentrum in St. Ludwig im Landkreis Schweinfurt anfing. Ihre längste Station aber war Hof in Oberfranken, wo sie über 40 Jahre lang als Gruppenerzieherin im Elisabethheim arbeitete. Heute hilft sie in der Näherei im Mutterhaus.

Kinder liegen den Franziskanerinnen am Herzen

Schwester Helga Sauer (84) aus Steinbach im Landkreis Aschaffenburg kam ebenfalls mit 20 Jahren ins Kloster Oberzell. Ihr erster Einsatz führte sie nach Ebensfeld. 1969 übernahm sie die Leitung des Kindergartens in Niedernberg und blieb hier fast 20 Jahre lang. Danach ging es für weitere rund 20 Jahre nach Trunstadt, wo sie zunächst auch als Kinderschwester arbeitete und später den Haushalt führte und sich um die Sakristei kümmerte. Seit 2008 lebt sie inzwischen im Mutterhaus in Oberzell, hilft im Refektor und in der Näherei.

Schwester Damaris Englert (84) wuchs in Neuhütten im Landkreis Main-Spessart auf. Sie war 19 Jahre alt, als sie sich für den Klostereintritt entschied. Als Kinderschwester lebte und arbeitete sie 25 Jahre lang in Sassanfahrt im Landkreis Bamberg. 1988 übernahm sie von Sr. Helga Sauer die Kindergartenleitung in Niedernberg im Landkreis Miltenberg, wo sie insgesamt 32 Jahre lang blieb. 2020 kam sie zurück ins Mutterhaus, hier übernimmt sie Dienste an der Pforte, in der Sakristei und im Antoniushaus.

Handarbeit ist im Kloster gefragt

Schwester Wilhelma Söldner (83) ist in Prappach im Landkreis Haßberge groß geworden. Auch sie trat den Oberzeller Franziskanerinnen mit 19 Jahren bei. Als Handarbeitsschwester arbeitete sie die ersten Jahre im Fürsorgeheim Oberzell. 1965 wechselte sie als Heimerzieherin ins Antonia-Werr-Zentrum in St. Ludwig, wo sie bis heute lebt.

Schwester Norbertine Rüth (81) stammt aus Rechtenbach im Landkreis Main-Spessart und wählte den Beruf der Damenschneiderin und Heimerzieherin. Sie arbeitete zunächst als Handarbeitsschwester im Fürsorgeheim Oberzell, dann zwölf Jahre als Heimerzieherin im Antonia-Werr-Zentrum in St. Ludwig und schließlich weitere 13 Jahre lang in der Pfarrei in Niedernberg. Seit 2020 ist sie zurück im Mutterhaus und ist hier in der Näherei im Einsatz.

Das Ordensleben ist von loslassen geprägt

Schwester Sixta Zirkelbach (84) kam in Schönau im Landkreis Rhön-Grabfeld zur Welt. Als Krankenschwester war sie 53 Jahre lang eine Institution im Bezirksklinikum Obermain in Kutzenberg. Über 40 Jahre lang war sie im aktiven Dienst. Mit dem Eintritt in den Ruhestand übernahm sie Besuchsdienste bei den Kranken. Seit 2015 ist sie nun im Konvent Padua im Kloster Oberzell zu Hause.

Oberstudienrat Achim Wenzel, Hausgeistlicher im Kloster Oberzell, verband in seiner Predigt das Leben der Jubilarinnen mit dem sogenannten Transitus, dem Todestag des heiligen Franziskus von Assisi, den die franziskanische Familie jedes Jahr am 3. Oktober feiert. Die Erzählung vom Transitus enthalte dafür nämlich eine Botschaft, so Wenzel. In jedem Leben – auch in einem Ordensleben – gebe es Zeitpunkte, in denen der Mensch gefordert wird, loszulassen: Dinge, Orte, Menschen und am Ende des Lebens schließlich sich selbst. Dieses Loslassen hätten die Jubilarinnen immer wieder erfahren. „Sie mussten bei jeder Versetzung einen liebgewordenen Ort loslassen und mehr noch die Menschen, die ihnen an diesem Ort ans Herz gewachsen sind.“ Das Loslassen sehe wie Verlust aus, doch bei Gott gehe nichts verloren. Viel mehr, so der Priester, könne das Verlorene als großer Reichtum betrachtet werden.

 
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